Annihilator

Suicide Society

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.09.2015
Jahr: 2015
Stil: Thrash Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Annihilator
Suicide Society, UDR Music, 2015
Jeff WatersGesang, Gitarre & Bass
Mike HarshawSchlagzeug
Produziert von: Jeff Waters Länge: 45 Min 08 Sek Medium: CD
01. Suicide Society06. The One You Serve
02. My Revenge07. Break, Enter
03. Snap08. Death Scent
04. Creepin' Again09. Every Minute
05. Narcotic Avenue

Das einzig Konstante im Universum ist die Veränderung – das wusste schon Heraklit von Ephesus. Und auch Jeff Waters, der Kopf der kanadischen Thrasher ANNIHILATOR, hat in den mehr als 30 Jahren Band-Geschichte so einige Veränderungen mitmachen müssen – manche waren selbst herbeigeführt, andere nicht. Im vergangenen Dezember war es wieder einmal so weit. Nach zehn Jahren verließ Sänger und Zweit-Gitarrist Dave Padden die Band. Anstatt sich aber nun um einen fähigen Ersatz am Mikrofon zu bemühen, machte Waters einmal mehr aus der Not eine Tugend und übernahm den Posten einfach gleich mal mit. Etwas, was er unter anderem bei den Alben “King Of The Kill“ und “Refresh The Demon“ zuvor schon einmal gemacht hatte und etwas, was er – zumindest im Studio – problemlos beherrscht. Was er auf dem mittlerweile 15. Studio-Album der Band, “Suicide Society“, beweist.

Mit dem Titel-Track legt die Band mit einem absoluten Kracher und künftigen Live-Favoriten los. Das knackige Riff und die perfekt platzierten Unisono-Passagen von den Gitarren- und der Bass-Spur packen den Hörer sofort und lassen ihn im Zusammenspiel mit dem eingängigen Gesang auch nicht wieder los. Ein Thrash-Metal-Ohrwurm der Extraklasse. Anschließend brettern ANNIHILATOR durch den Nackenbrecher My Revenge, der jedem Thrasher und Headbanger ein seliges Grinsen ins Gesicht zaubern wird. Aber Abwechslung bleibt weiter der Trumpf des Albums, denn das folgende Snap ist wechselhafter Groove-Metal mit leichten PRONG-Einflüssen, dabei aber deutlich eingängiger als die Tommy Victor-Kompositionen. Bei Creepin‘ Again sollte sich der geneigte Hörer nicht von dem sanften Intro täuschen lassen – hinter dem Titel steckt wieder ein knallharter Thrasher. Old School-METALLICA-Fans werden sicherlich an Narcotic Avenue ihre helle Freude haben. So würde man Hetfield und die Jungs auch mal wieder gerne hören. Aber wenn ANNIHILATOR die Lücke so gut füllen, dann hält sich auch das Bedauern in Grenzen.

Zumal, wenn die Band – wobei man diesen Begriff ihm Bezug auf die Studio-Produktion ohnehin nicht zu eng sehen sollte, denn hier waren ja nur Waters und Schlagzeuger Mike Harshaw anwesend – dann anschließend mit The One You Serve die zweite Hälfte einläutet. Das prima sägende Riff verbunden mit herrlich düsterer Atmosphäre macht einfach nur Spaß. Und spätestens bei Break, Enter und dem typischen und genialen ANNIHILATOR-Stampfer Death Scent kommt die Thrash-Gemeinde aus dem Staunen nicht mehr raus. Aber ein echtes Bonbon hat sich Waters für den Abschluss aufbewahrt. Denn auch wenn er bereits in der Vergangenheit ja schon bewiesen hat, dass er ein Händchen auch für melodiöse Nummern hat, so liefert er mit Every Minute eine perfekte Symbiose auf den beiden Welten.

Nicht unerwähnt darf bei all der berechtigten Lobhudelei für das Songwriting auch die individuelle Leistung von Waters bleiben, der ja – wie mittlerweile bereits üblich – sämtliche Gitarren- und Bass-Spuren auf seinem ebenfalls bereits gewohnt exzellenten Niveau eingespielt hat (und zudem auch wieder diverse Soli der obersten Klasse ausgepackt hat). Aber auch als Sänger übertrifft er auf “Suicide Society“ alle Erwartungen. Da kann die Marke ANNIHILATOR den erneuten Abgang eines Sängers problemlos verschmerzen, vor allen Dingen wenn sich der Chef dann solche Songs einfallen lässt, die durch die Bank weg überzeugen können. Denn auch wenn ANNIHILATOR bisher keine schlechten Alben veröffentlicht haben – so gut wie hier waren sie auch schon lange nicht mehr.

Marc Langels, 02.09.2015

 

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