Annihilator Feast, EMI Music, 2013 |
Jeff Waters | Gitarre & Gesang | |||
Dave Padden | Gesang & Gitarre | |||
Alberto Campuzano | Bass & Gesang | |||
Mike Harshaw | Schlagzeug | |||
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CD 1 | ||||
01. Deadlock | 06. Perfect Angel Eyes | |||
02. No Way Out | 07. Demon Code | |||
03. Smear Campaign | 08. Fight The World | |||
04. No Surrender | 09. One Falls, Two Rise | |||
05. Wrapped | ||||
CD 2 | ||||
01. Fun Palace | 09. 21 | |||
02. Alison Hell | 10. Stonewall | |||
03. King Of The Kill | 11. Ultra Motion | |||
04. Never, Neverland | 12. Time Bomb | |||
05. Set The World On Fire | 13. Refresh The Demon | |||
06. Welcome To Your Death (W.T.Y.D.) | 14. Word Salad | |||
07. Nozone | 15. Brain Dance | |||
08. Bloodbath | ||||
ANNIHILATOR scheinen sich in ihr Schicksal ergeben zu haben. Da produziert die Band seit Beginn an immer zumindest überdurchschnittlich gute Thrash Metal-Alben und hat dabei sogar den ein oder anderen Genre-Klassiker hingelegt. Zudem gehören die Kanadier live zu den verlässlichsten Bands auf den Bühnen dieser Welt und lassen so gut wie nie einen Besucher enttäuscht nach Hause ziehen. Und trotzdem: der ganz große Erfolg will ihnen als Dank für die harte Arbeit einfach nicht zufallen. Daran wird sich auch aller Voraussicht nach durch “Feast“ wenig ändern. Und wieder einmal liegt das nicht wirklich an der Qualität der Scheibe.
Denn “Feast“ ist ein wahres Fest für Freunde der harten Klänge. Jeff Waters hat sich wieder einige Riffs und Soli ausgedacht, die beim Hörer für staunende Münder und beim Headbanger für grenzenlose Begeisterung sorgen werden. Dabei scheint es fast so, als ob ANNIHILATOR auf ihrem mittlerweile 14. Studio-Werk mit einem besonderen Schuss Aggressivität herangegangen seien. Der Opener Deadlock gehört zu den härtesten Tracks in der daran nicht ganz so armen Bandgeschichte. Dabei erinnert der Song phasenweise an SLAYER in deren besten Zeiten, zumal Sänger Dave Padden seinen innersten Tom Araya dabei hin und wieder von der Leine lässt. Ihrem offenbar angestauten Frust lassen ANNIHILATOR dann auch in der Folgezeit immer wieder freien Lauf.
Ganz ohne Fehl und Tadel kommt dann das neue Werk aber doch nicht daher. Denn wie schon beim selbstbetitelten Vorgänger ist Waters das Händchen für die absoluten Knaller-Melodien ein wenig abhanden gekommen. Nur wenige der neun Kompositionen vermögen sich sofort im Gehör festzusetzen und so braucht es schon den ein oder anderen Durchgang, um mit “Feast“ richtig warm zu werden. Einen Klassiker wie King Of The Kill, Set The World On Fire, Fun Palace, W.T.Y.D. oder die beiden Band-Hymnen Alison Hell sowie Never, Neverland hat das neue Album nicht zu bieten. Am ehesten kann der Opener Deadlock noch in diese Gewichtsklasse stoßen. Zudem stellen noch Smear Campaign und das an SUICIDAL TENDENCIES erinnernde No Surrender weitere starke Songs dar. Aber gerade in der zweiten Hälfte tönt alles doch etwas zu gleichförmig. Da wäre mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Aber das war auch schon beim Vorgänger “Annihilator“ nicht anders gewesen.
Die Limited Edition des neuen Werks kommt zudem mit einer Bonus-CD daher, auf der ANNIHILATOR 15 ihrer besten Songs noch einmal neu aufgenommen haben. Dabei halten sich die Änderungen aber eher in überschaubaren Grenzen. Mal eine Variation im Solo hier, eine ausgesparte Bridge da, so dass die Unterschiede bei einem flüchtigen Hören – mal abgesehen von Dave Paddens Vocals – kaum auffallen dürften. Als Bonus ist diese CD aber wirklich fein geworden und sollte in keiner ANNIHILATOR-Sammlung fehlen. Zumal sich Padden gerade bei den recht hoch gesungenen alten Stücken der Band mehr als nur beachtlich aus der Affäre zieht.
“Feast“ setzt die Reihe der gutklassigen Veröffentlichungen der Band von Jeff Waters fort, gehört aber nicht zu den Spitzenwerken. Dazu fehlen einfach die absolut mitreißenden Genieblitze der Vergangenheit im Songwriting und die nötige Konstanz über die gesamte Spielzeit. Dennoch sollten Genrefans auch bei diesem Werk der Kanadier nicht zögern, es zumindest einmal anzutesten.