Annabelle Chvostek Rise, Borealis, 2012 |
Annabelle Chvostek | Vocals, Guitar, Manolin, Accordon, percussion, Tuba, Casseroles | |||
Jeremie Jones | Bass | |||
Tony Spina | Drums | |||
Guests: | ||||
David Celia | Electric & Acoustic Guitars | |||
Don Kerr | Tenor Guitar, Cello, Toms, Percussion, Voice | |||
Debashis Sinha | Percussion | |||
Roma Baron | Weissenborn, Electric Guitar | |||
Bruce Cockburn | Voice, Electric Guitar | |||
Oh Susanna, Jordi Rosen | Voice | |||
Fernado Rosa | Bandoneon | |||
Dina Cindric | Voice, Clarinet | |||
Vivian Stoll | Tambourine | |||
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01. End Of The Road | 07. Rise | |||
02. G 20 Song | 08. Hartland Quay | |||
03. baby Sleep Till Sturovo | 09. Do You Think You're Right? | |||
04. The Will Of How | 10. Ona | |||
05. All Have Some | 11. Some Kinda Love | |||
06. Fox Tail | 12. Equal Rights | |||
Annabelle Chvosteks facebook-Seite ziert ein Zitat des großen indischen Freiheitskämpfers Mahatma Ghandi: "Anfangs ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, danach bekämpfen sie dich und schließlich hast du gewonnen". Ghandis These sagt einiges über Chvosteks Durchhaltevermögen und ihre Vision, sich mit ihrer nicht gerade mainstream-kompatiblen Folk-Music durchzusetzen und die Relevanz zu erhalten, die ihr gebührt.
Die Kanadierin zeigte schon während ihrer Zeit mit den WAILIN' JENNYS, dass sie sich nicht beirren lässt und verließ ihre Kolleginnen nach anfänglichen Erfolgen in ihrem Heimatland (Juno Award 2005), um ihre Solokarriere zu etablieren, die sie mit ihrem vierten Album seit 1997 "Resilience" durchaus erfolgreich wiederbelebte.
Durch beharrliches Touren verbuchte die 40-jährige zumindest in Kanada beachtliche Erfolge und schickt sich nun an, mit ihrem Nachfolgewerk "Rise", ihren Ruf als unerschrockene Roots- und Folk-Künstlerin auch in Europa zu festigen.Chvosteks Konzept hat sich in den letzten Jahren nicht nachhaltig geändert. Sie bleibt ihrer Roots-Kultur treu, lädt zumindest für einen Song erneut das große kanadische Vorbild Bruce Cockburn ins Studio und startet ihr Album mit einer wahren, kämpferisch inspirierten Hymne. Das von Mandolinen und Percussion voran getriebene End Of The Road lebt schließlich von seinem unwiderstehlich eingängigen Chorus, den ein vielköpfiger Chor völlig unpeinlich in Szene setzt.
In der Folge setzt Annabelle wie gewohnt auf akustische Instrumente wie Akkordeon, Bandoneon, Violine, Mandoline, Akustikgitarren, Klarinette und allerlei gut sortiertes Schlagwerk, das den unbedingten Folk-Charakter ihres 12-Song-Zyklus zwar standhaft verteidigt, aber mit dem Titelsong Rise auch eine vorsichtige Annäherung Richtung Pop-Musik zulässt, der mittels E-Gitarre und komplettem Drum-Set für Stimmung sorgt, ohne sich anzubiedern.
Ansonsten vermittelt Chvostek ein hin und her wogendes Stimmungsbild, das zwischen Country- und Jazztönen vermittelt und in manchen Momenten sowohl an Tom Waits, Amy Ray (INDIGO GIRLS), Jonatha Brooke, Oh Susanna und Eleni Mandell erinnert, ohne ihre eigene Identität bzw. ihr markantes, eigenes Profil zu verwässern. Reif, gut, empfehlenswert.