Angra

Ømni

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.02.2018
Jahr: 2018
Stil: Symphonic Power Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Angra
Ømni, earMusic, 2018
Fabio LioneGesang
Rafael BittencourtGitarre
Felipe AndreoliBass
Marcelo BarbosaGitarre
Bruno ValverdeSchlagzeug
Gastmusiker
Kiko LoureriroGitarre
Alyssa White-GluzGesang
SandyGesang
Produziert von: Angra Länge: 60 Min 48 Sek Medium: CD
01. Light Of Transcendence07. Caveman
02. Travellers Of Time08. Magic Mirror
03. Black Widow's Web09. Always More
04. Insania10. Ømni - Silence Inside
05. The Bottom Of My Soul11. Ømni - Infinite Nothing
06. War Horns

Die Brasilianer ANGRA sind eine der Bands, die seit Jahren starke Power Metal-Alben vorgelegt haben – und dafür aber leider nie den ihnen gebührenden Erfolg haben einheimsen können. Zuletzt machte das Quintett um den italienischen Sänger Fabio Lione (der ja auch bei RHAPSODY OF FIRE aktiv ist) vor drei Jahren mit dem Werk "Secret Garden" positiv von sich reden. Nun legen sie ihr vielleicht bislang ambitioniertestes Album vor, Es hört auf den Titel “Ømni“.

Dabei handelt es sich um ein Konzeptalbum. Der Name steht für das lateinische Wort für „Alles“. Die Songs sind eine Serie von Science Fiction- Kurzgeschichten, die in verschiedenen Orten und Zeiten spielen. Das Ganze basiert auf der Idee, dass es im Jahre 2046 ein künstliches Intelligenz-System existiert, das die menschliche Wahrnehmung und Einschätzung beeinflussen wird. Zudem erlaubt es die direkte Korrespondenz zwischen Menschen der verschiedenen Epochen.

Ein interessanter konzeptioneller Ansatz, den die Brasilianer in ebensolche musikalische Formate bringen, Denn “Ømni“ dürfte das abwechslungsreichste und musikalisch anspruchsvollste in der bisherigen Karriere von ANGRA sein. Natürlich hat die Band weiterhin ihre klassischen symphonischen Power-Metal-Nummern im Programm, wie hier beim krachenden Opener Light Of Transcendence, der sich mit seiner betörenden Melodie sofort festsetzt und Fans des Genres sicherlich die Freudentränen in die Augen treiben wird. Das folgende Travellers In Time kommt dann deutlich düsterer daher und verfügt über Tribal-Drums-Einschübe, die den Hörer fast schon automatisch an SEPULTURA zu Zeiten von “Roots“ und “Against“ erinnern – und das obwohl der Song überwiegend recht typisch für ANGRA ist (aber eben nicht komplett).

Danach beginnt die Band dann alle Grenzen des Genres nach und nach aufzuweichen und den eigenen Sound kontinuierlich aus. Zunächst geht es in Black Widow's Web stellenweise sehr hart zu Werke. Dazu hat sich die Band mit Alyssa White-Gluz von ARCH ENEMY verstärkt, die ihre Growl-Qualitäten zum Gelingen des Songs – der ebenso wie das später noch folgende Magic Mirrorauch gut auf eine CD von KAMELOT gepasst hätte – beisteuert. Bottom Of My Soul startet mit Mandolinen-Klängen und entwickelt sich zu einer Power-Ballade mit Gänsehaut-Garantie, bei der insbesondere Lione mit seiner Stimme zu begeistern weiß. Für die Up-Tempo-Nummer War Horns konnten ANGRA dann noch mal den zu MEGADETH abgewanderten früheren Gitarristen der Band, Kiko Loureiro, von einer kurzzeitigen Rückkehr überzeugen. Das folgende Caveman könnte musikalisch auch gut zu DREAM THEATER passen, so progressiv hat man ANGRA auch schon sehr lange – wenn überhaupt – nicht mehr gehört.

Der Höhepunkt – oder wenn man so mag die „Kirsche auf der Torte“ - ist aber das abschließende Doppel Ømni – Silence Inside und Ømni – Infinite Nothing. Dabei steht der erste Teil für mitreißenden Metal, der den Hörer achteinhalb Minuten lang begeistert. Demgegenüber ist das zweite Stück ein klassisches Instrumental, das das Album wie ein Abspann einen Film beendet. Mit Insania haben ANGRA noch mal ein eher durchschnittlich guten Power Metal-Song zu bieten. Auch Always More ist eine gute aber nicht spektakuläre Ballade mit einem eingängigen Refrain aber musikalisch nicht so zu begeistern weiß.

Mit “Ømni“ schlagen ANGRA ein neues, musikalisches Kapitel auf, in dem sie ihre typische Formel: Power Metal trifft auf Elemente aus Klassik und nun auch verstärkt Klänge der brasilianischen, indigenen Musik, Das Ganze manchmal etwas progressiver und wunderbar abwechslungsreich aufbereitet. Dadurch bleibt “Ømni“ von Beginn bis zum Ende musikalisch spannend und ist dank des überwiegend sehr guten Songwritings ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Band und dürfte das Ansehen der brasilianischen Power und Symphonic Metaller um einiges steigern.

Marc Langels, 16.02.2018

 

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