Titel |
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01. Pit Of My Stomach |
02. I Don’t Get It |
03. Sabotage |
04. Don’t Blame It On Me |
05. The Other Side |
06. Rotting Time |
07. Those Days |
08. Anger Is My Energy |
Musiker | Instrument |
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Nik Petronijevic | Guitar & Vocals |
Simon Hirzel | Bass & Backing Vocals |
Daniele Brumana | Drums |
Hier ist der Name Programm: „Anger Is Energy“, das Debütalbum des Trios ANGER MGMT. aus Winterthur, geht gut voran, sowohl textlich und musikalisch, um Ärger und Wut in (positive) Energie zu kanalisieren. Dazu muss man wissen, dass Sänger Nik Petronijevic seit seiner Jugend an einer schweren Angsterkrankung und Depressionen leidet. Er zieht sich aber nicht in ein Schneckenhaus zurück, sondern geht diesen Fakt offensiv an, konfrontiert sich durch seine Musik seiner Erkrankung und tritt auch als Mental Health Aktivist in die Öffentlichkeit, um anderen, denen ähnliches widerfährt, Mut zu machen.
Verpackt in einen tief in den 80ern und frühen 90ern verwurzelten Sound zwischen Post Punk, Dark Wave, Garage Rock und Post Grunge schafft man die Balance zwischen druckvollem Stoff (Pit Of My Stomach), knallig-eingängigen Hooklines (Anger Is My Energy), Nachdenklichkeit (Sabotage, Those Days) und vertonter Wut (Rotting Time).
Gerade die persönliche Geschichte von Petronijevic macht diese Musik so stimmig und authentisch, die Texte lebendig, kritisch hinterfragend, mitunter wütend ob der heutigen Zustände und doch nie ohne Hoffnung. Dazu wirkt die ganze Performance für ein Debütalbum erstaunlich reif und stilsicher, mit dunklen, treibenden Gitarren muss man sich vor Inspirationen wie NEW MODEL ARMY, KILLING JOKE oder THE CURE nicht verstecken. Denn das große Plus der Schweizer ist, dass sie nicht nur musikalisch punkten, sondern in einer schnelllebigen, aggressiven, komplizierten Gegenwart einen Lichtstrahl der Hoffnung auswerfen und ihr Motto ausleben, das da lautet: nicht verkriechen in (selbst)zerstörerischem Grübeln, sondern Aufstehen, um zu verändern. Und gerade (solche) Musik kann unendlich viel bewirken.