Angeles Del Infierno

Todos Somos Angeles

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Angeles Del Infierno
Todos Somos Angeles, Warner Music, 2003
Juan Gallardo Vocals
Robert Alvarez Lead Guitar
Alfonso Polo Bass
Gustavo Hermosillo Rhythm Guitar
Gerald García Drums
Produziert von: Angeles Del Infierno Länge: 37 Min 00 Sek Medium: CD
1. Todos Somos Angeles Parte 1 7. Cae la noche
2. Todos Somos Angeles Parte 2 8. Shy Boy (Loco por ti)
3. No lo se 9. El Rey
4. Buscando La Llave 10. Misterios
5. Hijos de America 11. Yo se que tu estas aqui
6. Un sentimiento de amor

ANGELES DEL INFIERNO, cè?
Nie gehört, ist das sowas wie HEROES DEL SILENCIO, sind die neu?
Falsch, falsch und wieder falsch.

ANGELES DEL INFIERNO wurden breits Mitte der 80er im spanischen San Sebastian durch Robert Alvarez (lead guitar) und Santi Rubio (bass) gegründet. Die weiteren Mitstreiter von damals waren Juan Gallardo (vocals), Manu Garcia (rhythm guitar) und Inaki Munita (drums).
Wegbereiter wie BARON ROJO hatten spanischen Heavy Metal international hoffähig gemacht und so konnten die Höllenengel bereits nach kurzer Zeit als Support von AC/DC, MOTÖRHEAD oder SAXON erste Meriten einstreichen.

Heavy Metal war auf dem Höhepunkt und Plattendeals mit Major Companies waren, im Gegensatz zu heute, kein Problem, so dass 1984 ihr Debut "Pacto Con El Diablo" (Pact with the Devil) bei der WEA erschien.
Das Album wurde national sowie im spanisch sprechenden Ausland ein voller Erfolg und so wurden im Jahresturnus "Diabólica" (1985) und "Instinto Animal" (Animal Instinct) (1986), sowie noch im gleichen Jahr "Joven Para Morir" (Too Young to Die) (1986) nachgeschoben.
1987 dann bereits das erste von drei Best of Alben "Lo Mejor De Angeles Del Infierno" und 1988 ein weiteres Studioalbum "666".
Mit "666" schaffte man den Sprung über den großen Teich, es gab Platin in Mexiko und Südamerika und eine ausgedehnte Tour durch Süd- und Nordamerika festigte die mittlerweile beachtliche Anhängerschaft und ließ sie weiter wachsen.

Urplötzlich verschwand die Band im Nichts und es sollte fünf Jahre dauern, bis zu ihrem nächsten Release "A Cara O Cruz" (Heads or Tails), welches allerdings bei Weitem nicht an frühere Erfolge anknüpfen konnte.
Was war geschehen? Die Band hüllt sich in Schweigen. Probleme mit der Plattenfirma werden bekannt, eine Vertragsauflösung wird Seitens ADI angestrebt aber die WEA behält die Oberhand und die Rechte. Ein weiteres Best of Alben wird von der WEA ohne Zustimmung der Band 1997 veröffentlicht.

ANGELES DEL INFIERNO wandern in die USA aus und lassen sich in Miami nieder. Ausgedehnte Tourneen durch Mexiko und die Staaten füllen regelmäßig die Häuser, doch der Streit mit der WEA verhindert ein neues Album. Erst in 1998 werden die Unstimmigkeiten beigelegt. In neuer Besetzung, mit den beiden Gründungsmitgliedern Robert Alvarez und Juan Gallardo sowie Alfonso Polo, Gustavo Hermosillo und Gerald García wird erneut getourt, u.a. mit Auftritten bei Megaevents wie dem Vive Latino 98 und dem Metal Meltdown Festival. Wärend sie in Übersee von einem Gig zum nächsten hasten, bekommen die spanischen Fans ihre Lieblinge jeweils nur auf dem Viñarock 2000 und 2002 zu sehen und im restlichen Europa hat man die Metal Matadores mehr oder weniger vergessen, so man sie denn überhaupt zur Kenntnis genommen hatte.

Bereits seit 2000 ging die Band mit einem neuen Album schwanger aber die ständige Ochsentour verhinderte erneut den Gang ins Studio. Auf dem Viñarock 2002 wurden dann erstmals einige der neuen Tracks vorgestellt.

Die Veröffentlichung ließ dann erneut auf sich warten, so dass in der Zwischenzeit ein 5 CD Boxset die Wartezeit etwas verkürzen konnte. Die Box enthält mit insgesamt 51 Tracks im Prinzip die gesammelten Werke von 1984 bis 1993 und bietet somit alten wie neuen Fans einen hervorragenden Überblick bzw. Einstieg in die Materie.

Seit diesem Sommer ist es dann endlich wahr geworden und zehn Jahre nach ihrem letzten Release präsentieren ANGELES DEL INFIERNO stolz ihren neuen Silberling "Todos Somos Angeles" (We're all Angels).
Die bewährte Kombination aus Old School Heavy Metal mit leichten Sleaze, Grunge und NuMetal Einflüssen, ein wenig gewürzt mit Industrial, Gothic und Folk, dürfte nicht nur in der spanisch sprechenden Welt Freunde finden, obwohl nach zehn Jahren künstlerischer Pause die Messlatte sicherlich hoch ist und zum Teil wohl nicht immer erreicht wird.

Der Opener und Titeltrack Todos Somos Angeles ist unterteilt in Part 1 und 2 und beginnt mit einer Art okkultem, düsterem Gothic-Intro um dann in Part 2 in eine bewährte Heavy Metal Hymne überzugehen. An den spanischen Gesang muss man sich sicher erst gewöhnen, aber nach dem ein oder anderen Durchgang geht er ganz gut ins Ohr.
No lo se (Not it) dürfte mit den eingängigen Hooklines und den kräftigen Riffs besonders live gut ankommen. Buscando La Llave (Looking for The Key) kommt einem dagegen etwas spanisch vor und klingt wie bei GUNS'N'ROSES geklaut.
Hijos de America (Children of America) ist wieder eine Mitgröhlhymne a la United von JUDAS PRIEST und ich sehe schon die schwingenden BIC-Feuerzeuge vor meinem inneren Auge.
Un sentimiento de amor (A love feeling) ist, wie der Name schon impliziert, eine schöne Ballade mit Streichern und allem drum und dran (wer's mag).
Cae la noche (The night falls) dümpelt etwas uninspiriert zwischen Heavy und Ballade, gefolgt von Shy Boy, nicht zu verwechselm mit dem gleichnamigen David Lee Roth Song, einer Art Classic Rock Boogie mit einem bei LED ZEPPELIN entlehnten Mittelteil. El Rey (The King) entpuppt sich als Metal Polka der hyberischen Art, sicherlich der Partyspass der kommenden Saison. Mit Misterios (Mysteries) wird wieder normal gerockt wärend Yo se que tu estas aqui (hier versagt Babelfish leider die Übersetzung) es noch einmal gemütlich ausklingen lässt. Auch lassen sich wieder Ähnlichkeiten zu GUNS'N'ROSES nicht leugnen.

Augenfällig ist: Der Spanier liebt anscheinend einen gepflegten Refrain zum Mitsingen, der sich fast in allen Songs wiederfinden lässt.
Der Metalbarometer schlägt dagegen nur selten voll aus, Fans des Retrometals mit Hang zum Sleaze in etwas modernerem Gewand und mit offenem Ohr für die spanische Sprache sollten den ANGELES DEL INFIERNO ruhig mal ein solches leihen.
Der headbangende Spanien- und Mallorca-Reisende dürfte jedenfalls El Rey jedem König von Malorca vorziehen.

In diesem Sinne

Ralf Frank, 05.10.2003

 

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