Andreas Vollenweider The Storyteller, Edel Records, 2005 |
Andreas Vollenweider | Harp, Keyboards, Winds, Vocals | |||
Elena Ledda, Milton Nascimento, Bobby McFerrin | Vocals | |||
Walter Keiser | Drums, Percussion | |||
Christoph Stiefel | Keyboards, Piano | |||
Gerardo Nunez, Thomas Fessler | Guitars | |||
Matthias Ziegler | Flutes | |||
Ray Anderson | Trombone | |||
Pedro Haldemann, Marylin Mazur | Percussion | |||
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1. Hall Of The Stairs | 10. Micro-Macro | |||
2. Sunday | 11. The Play Of The Five Balls | |||
3. Li'l Limba | 12. Dance Of The Masks | |||
4. Whitespread Wings | 13. Jacob's Dream | |||
5. Stella | 14. Hirzel | |||
6. In The Woods Of Kroandal | 15. Little Snap | |||
7. Jugglers In Obsidian | 16. Angoh ! | |||
8. Flight Feet & Root Hands | 17. The Secret, The Candle And Love | |||
9. Cor Do Amor | 18. Three Silver Ladie's Dance | |||
Andreas Vollenweider, der seit gut 25 Jahren im Musikbusiness tätig ist und Anfang der Achtziger mit seiner geliebten Harfe für ordentlich Aufsehen im Rock/Pop/World-Music-Lager sorgte, begibt sich hinsichtlich seiner musikalischen Zukunft in den Schoss einer neuen Firma. Dem Giganten Sony zeigte Andreas die kalte Schulter und wirft seinen Anker demnächst in den sicheren Hafen von Edel Records.
Die neue Freundschaft wird zunächst mit einem von Vollenweider höchstselbst kompilierten und remasterten "Best Of"-Album gefeiert und firmiert unter dem verheissungvollen Titel "The Storyteller". Quasi ein wohlüberlegter Querschnitt durch Vollenweiders musikalische Reisen, die er im Laufe von 14 Alben unternahm. Da der Künstler sich selbst seit jeher als Geschichtenerzähler versteht, lag die treffsichere Auswahl dieses Albumtitel klar auf der Hand.
Andreas achtete peinlich genau auf eine schlüssige Songabfolge und verband die jeweiligen Tracks miteinander, so dass eine kontinuierliche Reise durch die Soundlandschaften des Schweizers gewährleistet wird. Dem weltreisenden Zuhörer wird ein Frei-Ticket in die Hand gedrückt und ab geht´s, wolkenweich und kuschelig.
Vollenweiders musikalisches Weltbild erschöpft sich jedoch meist in eher angedeuteten folkloristischen Abstechern, zu häufig verwässert er seine komplexen Kompositionen, die natürlich immer wieder von seinem erlesenen Harfenspiel dominiert werden, durch die Hinzunahme von Pop oder gezähmten Jazzelementen, die das ganze Spektakel bisweilen gefährlich nah an die Grenze zur Muzakberieselung drängt.
Doch Vollenweider hält seinen Stil immerhin konsequent durch und versetzt den geneigten Hörer mit seinem Harfenzauber in Urlaubsstimmung bzw. untermalt genüssliche Minuten der Ruhe und Besinnung mit dem passenden und niemals anstrengenden Soundtrack. Gibt man sich der Musik Vollenweiders vorurteilsfrei hin, kristallisieren sich zumeist Märchenlandschaften vor dem geistigen Auge. Mitunter macht sich die angenehme Wirkung eines absolut risikofreien Narkotikums breit. Dies ist nicht bös gemeint, sondern soll als Hinweis darauf gelten, dass Vollenweiders Musik durchaus heilende Kräfte besitzt.
Die als freundlicher Bonus zu verstehende DVD verfehlt allerdings ihren Zweck, da sie sich auf viel zu kurze Film-und-Konzertausschnitte des Schweizer Harfenkünstlers kapriziert. Da sieht man zwar Vollenweiders legendären 1981-er Rockpalast-Loreley-Festival-Gig, doch die 2:18 Minuten nehmen sich da geradezu lächerlich aus. Eigentlich eine feine Idee, schafft es die Bonus-DVD durch ihre Kurzepisoden nie wirklich zu überzeugen. Falls sie allerdings dazu dienen soll, den Vollenweider-Fan auf eine kommende vollständige DVD heiss zu machen, haken wir alles unter der Rubrik 'appetizer' oder 'teaser' ab.
Vollenweider bestätigt auch mit dieser Kompilation sein freundliches Naturell. Seine Musik steht meistenteils im Licht der Sonne und besitzt eine gewisse tröstliche Ausstrahlung. Soll man dem Andreas daraus einen Vorwurf stricken ? Natürlich nicht. Es gibt zig Tausende die ihn dafür lieben . . .