Ancestors In Dreams And Time, Tee Pee Records, 2012 |
Justin Maranga | Guitar & Vocals | |||
Nick Long | Bass & Vocals | |||
Jason Watkins | Organ, Piano & Vocals | |||
Matt Barks | Moog, Synthesizer & Vocals | |||
Daniel Pouliot | Drums | |||
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01. Whispers | 04. On The Wind | |||
02. The Last Return | 05. Running In Circles | |||
03. Corryvreckan | 06. First Light | |||
Reden wir nicht lange drum herum: “In Dreams And Time“ ist ein erster, dafür umso gewaltigerer Höhepunkt in der Vielzahl der Veröffentlichungen 2012 - und da waren immer hin schon “Schwergewichte“ wie CRIPPLED BLACK PHOENIX oder LIS ER STILLE dabei. Aber bisher hat mich keine Scheibe so aus den Schuhen gehauen wie das neue Album der ANCESTORS.
In sechs fast ausschließlich ziemlich ausladenden, sich von der Ruhe zum bedrohlichen Sturm (oder auch wieder zurück) entwickelnden Songs verbindet die Formation aus Los Angeles klassischen Prog der siebziger Jahre mit Post Rock, Doom, Psychedelia und Space Rock Anleihen. KING CRIMSON trifft aus NEUROSIS, dieser Vergleich im Info trifft es gar nicht so schlecht, wie die aufgepeitschten Vocals im monolithischen Opener Whispers beweisen.
Kurze Verschnaufpause dann im dezent arrangierten The Last Return bevor mit dem mystischen Corryvreckan eine düstere Stimmung aufzieht. Das rein instrumentale On The Wind hält perfekt die Zügel in der Hand, um nicht in einen Jam zu zerfließen, der zwar ein paar schöne Soli brächte, aber die Stimmung zerstören würde. Daran knüpft Running In Circles bevor die ANCESTORS mit First Light zum ultimativen Höhepunkt ansetze. Ein gewaltiges Epos zwischen Doom und Postrock, zwischen Verzweiflung und Hoffnung auf Erlösung, zwischen Untergang und Auferstehung. Trotz deutlich über einer Stunde Spielzeit ist hier keine Sekunde verschwendet oder vergeudet, dem in den Sessel gepressten Hörer bleibt nach Verklingen der letzten Töne nichts anderes übrig, als wie von Geisterhand geführt auf die “Repeat“-Taste zu drücken.