Beyond the dark, Metal Heaven, 2008 | ||||
Sammy Salminen | Lead vocals | |||
Mika Rajala | Bass | |||
Samuel Hjelt | Guitar, Vocals | |||
Juha Wahlsten | Guitar, Vocals | |||
Timo Rajala | Drums | |||
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01. Circles | 06. Cranium temsion | |||
02. Deny | 07. When everyone else is gone | |||
03. Snowflower | 08. In silence | |||
04. Scarred | 09. The world (Full version) | |||
05. Just for me | 10. Burn in hell (Live) | |||
Was haben wir denn da? Eine weitere Band aus Finnland, die sich melodischem Heavy Rock verschrieben hat und deren vorliegendes Album in ihrem Heimatland in der ersten Woche nach der Veröffentlichung von Null auf Neun in die Verkaufscharts einstieg.
Nun sind Chartpositionen sicher kein brauchbarer Indikator für Qualität, weder hierzulande noch im Land der tausend Seen. Die Erfahrung lehrt einen ja sogar viel eher den gegenteiligen Fall, frei nach dem Motto 'Millionen Fliegen fressen Scheibenkleister'.
Eins ist sicher: Ein gewisses kommerzielles Potenzial kann man ANCARA nicht absprechen, wobei der Begriff 'massenverträglich' es vielleicht noch etwas besser trifft. "Beyond the dark" richtet sich an eine Zielgruppe, die stilistisch und härtetechnisch etwas mit Bands wie SCORPIONS, RAINBOW, Axel Rudi Pell oder BONFIRE anfangen kann, wobei man durchaus auch ALTARIA, Andy Taylor oder PRAYING MANTIS als etwas extravagantere Referenzen anführen kann. Man bewegt sich also je nach Standpunkt des Betrachters zwischen melodischem Heavy Rock beziehungsweise härterem Melodic Rock.
Die Songs sind durchweg gefällig, aber nur in einigen handverlesenen Ausnahmefällen, wie beispielsweise die erste Singleauskoppelung Deny oder das vorab als Download veröffentlichte The world, von nachhaltiger Wirkung. Man kann ANCARA nicht einmal einen Mangel an Eigenständigkeit oder gar Ideenlosigkeit vorwerfen, aber die Band bewegt sich einfach in einem stilistischen Umfeld in dem sich nominell eine geradezu unüberschaubare Zahl an Mitbewerbern tummelt und dort reiht man sich klaglos im Mittelfeld ein.
"Beyond the dark" ist ein ordentliches Album, aber irgendwo einfach zu unspektakulär um sich damit profilieren zu können. Es ist nicht schlecht, aber zu wenig mitreißend um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Für etwas Verwirrung sorgt am Ende die erstaunlich ruppige, als Bonustrack gekennzeichnete Liveversion von Burn in hell (kein TWISTED SISTER-Cover!). Man darf berechtigte Zweifel hegen, ob den Songs von "Beyond the dark", die streckenweise mit toller Melodieführung aufwarten können, eine solch rüde Behandlung gut bekommen würde. Dann sollte man sich doch lieber zum eher glatt polierten Studiosound bekennen und das nächste Mal einfach zwei, drei aufregende Songs mehr abliefern. Dann passt das nämlich schon.