Anathema Internal Ladscapes 2008 - 2018, Kscope, 2018 |
Vincent Cavanagh | Gesang, Gitarre, Keyboards | |||
Daniel Cavanagh | Gesang, Gitarre, Keyboards, Bass | |||
Jamie Cavanagh | Bass | |||
John Douglas | Schlagzeug | |||
Lee Douglas | Gesang | |||
Daniel Cardoso | Schlagzeug | |||
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01. Anathema | 08. Are you There? | |||
02. Untouchable Part 1 | 09. J'ai Fait Une Promesse | |||
03. Untouchable Part 2 | 10. Leaving It Behind | |||
04. Thin Air | 11. Springfield | |||
05. Ariel | 12. Distant Satellites | |||
06. Can't Let Go | 13. Internal Landscapes | |||
07. Dreaming Light | ||||
Das Independent-Label Kscope wurde eigentlich bereits Ende der 1990er Jahre gegründet und diente zunächst exklusiv als Distributionsweg für Steven Wilson und seine Band PORCUPINE TREE (gerade auch für deren alte Alben als Re-Releases), aber auch die Projekte NO-MAN und BLACKFIELD. Vor etwas mehr als zehn Jahren brachte Wilson die Idee auf, dass das Label sich darauf konzentrieren sollte, neue, spannende Acts zu entdecken um ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich zu entwickeln und zu wachsen. Seit 2008 umfasst der Katalog des Labels einige der besten Bands aus dem Bereich, den Kscope selbst als „Post-Progressive“ beschreibt. Das erste Signing waren THE PINEAPPLE THIEF, aber schnell folgten mit GAZPACHO, KATATONIA, LUNATIC SOUL, TESSERACT oder auch ANATHEMA einige der namhaftesten und erfolgreichsten Bands aus diesem Bereich.
Nach zehn Jahre kann das Label eine durchaus beeindruckende Bilanz ziehen und tut dies gerade auch mit ein paar „Best Of“-Releases seiner Bands. Den Anfang machten BLACKFIELD vor einigen Wochen mit ihrer Zusammenstellung. Nun sind also ANATHEMA dran, deren Werkschau der Kscope-Jahre den äußerst passenden Titel “Internal Landscapes“ verpasst bekam. Das Sextett aus Liverpool hat sich seit seinen Anfängen, die teilweise im Bereich des atmosphärischen Death Doom oder Gothic Metal lagen, zu einem eher melancholischen, gerne auch verträumten, manchmal auch dramatischen Form des – wenn man denn den Begriff aufnehmen möchte – Post-Progressive Rock gewandelt.
Das Album bietet eine dreizehn Songs umfassende Reise durch das Beste aus den Kscope Jahren, die die Alben “We‘re Here Because We‘re Here“, “Weather Systems“, “Distant Satellites“ und “The Optimist“ (gewann die Auszeichnung als „Album des Jahres“ bei den Progressive Music Awards) umfasst. Dabei wurde natürlich darauf geachtet, dass jedes Album aus der Zeitspanne entsprechend gewürdigt wird und auf dieser Zusammenstellung vertreten ist. Dabei unterstreichen die ausgewählten Lieder auf ihre zumeist recht ruhige Art die Melodie-Verliebtheit der sechs Musiker unterstreicht. Dabei präsentieren sie in jedem einzelnen Lied die „inneren Landschaften“, die im Albumtitel und in dem abschließenden Song Internal Landscapes so treffend angedeutet werden.
Es ist schwer, dem Hörer hier einige bestimmte Lieder zum Anspielen zu empfehlen. Lieber das erhabene Anathema, doch lieber das traumhafte Ariel (beide von “Distant Satellites“) oder etwa sein nicht minder wundervolles Pendant Dreaming Light (von “We‘re Here Because We‘re Here“)? Vielleicht auch das wunderbare Doppel Untouchable Pt I & II (aus “Weather Systems“) sowie das etwas rockigere und mitreißende Thin Air (ebenfalls “We‘re Here Because We‘re Here“), das elektronisch ausgefallene Distand Satellites, unter Umständen auch die Intrumental-Ballade J‘ai Fait Une Promesse? Hier ist wirklich jeder der 13 ausgewählten Songs ein Volltreffer und zeigt die wahrhaftige Kunstfertigkeit der Band den Hörer in Klangwelten zu entführen, die denjenigen, der sie betritt, nicht wieder loslassen wollen. Insofern sei das Album wirklich allen empfohlen, die zwar schon mal von der Band gehört haben, bisher aber keine der oben angeführten Scheiben besitzen.