Anathema

A Natural Disaster

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.01.2004
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Tim C. Werner


Anathema
A Natural Disaster, Music For Nations, 2003
Vinnie Cavanagh Vocals, Guitar
Danny Cavanagh Guitar
John Douglas Drums
Les Smith Keyboards
Jamie Cavanagh Bass
Produziert von: Anathema, Dan Turner & Travis Smith Länge: 56 Min 18 Sek Medium: CD
1. Harmonium6. Pulled under at 2000 meters per second
2. Balance7. A Natural Disaster
3. Closer8. Flying
4. Are you there?9. Electricity
5. Childhood dream10. Violence

ANATHEMA, die Band um die britischen Cavanagh-Brüder Vincent (voc.) und Daniel (g.) hat also jüngst ihr siebtes Album veröffentlicht. "A Natural Disaster". Eher ein Desaster für die Höher und die (armen) Fans.

Ursprünglich, d.h. Anfang der neunziger Jahre, von ihren (damaligen) Label-Kollegen und Landsmännern PARADISE LOST beeinflusst, war ANATHEMA eine reine Death Metal Kapelle. Die Debut EP "The Crestfallen" und das Erstlingswerk "Serenades" passten hervorragend in die Zeit der vielen aufstrebenden, düsteren, gothic-lastigen Metal-Bands.
In der Folgezeit jedoch wandelten sich ANATHEMA grundlegend: Die Alben "The Silent Enigma" (1995) und "Eternity" (1996), eine Melange aus langsamen Death-Metal-Songs, gepaart mit eingängigen, melancholischen Melodien wiesen bereits den Weg in die Zukunft des englischen Fünfers.

Ähnlich den Schweden TIAMAT, die sich Mitte der Neunziger mit Alben wie "Wildhoney" (1994) und "A Deeper Kind Of Slumber" (1997) vom Death Metal verabschiedet haben, ähnlich den Finnen AMORPHIS, die mit Ihrem 1996er Longplayer "Elegy" dem Genre den Rücken gekehrt haben, verlief auch Anathemas Weg.
ANATHEMA standen fortan für ruhigen, sehr gefühlvollen, mitunter depressiv-melancholischen Gothic-Rock. Die Alben "Alternative 4" (1998) und "Judgement" (1999) sind Meisterwerke ihres Fachs: Schon nach den ersten zwei, drei Songs nehmen sie den Hörer gefangen und entführen ihn in eine andere Welt.

Schon beim "Judgement"-Nachfolger "A Fine Day To Exit" (2001) wurde allerdings deutlich, dass das vormals hohe künstlerische Niveau nicht gehalten werden konnte. Insbesondere der Weggang von Duncan Patterson (b.), einem der kreativen Köpfe der Band schlechthin, konnte nicht oder nur unzureichend kompensiert werden. Der Ire Patterson hat mittlerweile den Ananthema-Ableger ANTIMATTER am Start, der mit dem 2002er Debut "Saviour" ein Meisterwerk abgeliefert hat. Aktueller Longplayer: "Lights Out" (2003).

Die neue Platte "A Natural Disaster" enttäuscht sogar auf ganzer Linie. Die Klasse, das kreative Potenzial, der Zauber von ANATHEMA: Weg! Wie der im Axel-Springer-Verlag erscheinende Metal Hammer dazu kommt, diese Scheibe zum "Album des Monats" zu küren, ist und bleibt ein Rätsel. Wirre, ohne inneren Zusammenhang aneinander gereihte, nichts sagende Songs, gepaart mit einer absolut melodielosen, ins Schizophrene weisenden Instrumentierung. Lediglich beim Titeltrack schimmert die alte Größe ANATHEMAs noch mal durch, aber das ist eindeutig zu wenig. Die luxuriöse Aufmachung der CD und das fantastische Album-Cover helfen da auch nicht weiter.

Tim C. Werner, 17.01.2004

 

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