Ana Popovic

Blind For Love

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.07.2009
Jahr: 2009
Stil: Blues′n′Soul

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ana Popovic
Blind For Love, Eclecto Groove Music, 2009
Ana PopovicVocals & Guitar
Ronald JonkerBass
Andrew ThomasDrums
Mike FinniganKeyboards
Tony BraunagelDrums
Lenny CastroPercussion
Darrell LeonardTrumpet
Joe SublettSaxophone
Julie Delgado, Kenna Ramsey, Billy ValentineBackground Vocals
Produziert von: Mark Dearnley & Ana Popovic Länge: 45 Min 09 Sek Medium: CD
01. Nothing Personal07. Get Back Home To You
02. Wrong Woman08. The Only Reason
03. Steal Me Away09. Part Of Me (Lullaby For Luuk)
04. Blind For Love10. Lives That Don't Exist
05. More Real11. Need Your Love
06. Putting Out Te APB12. Blues For M

Die - ja wahrlich minimale - "Babypause" und das Mutterdasein, scheint der gebürtigen Belgraderin eher zusätzliche Energie zu verleihen. Denn neben ungebremster Live-Aktivitäten hat sie, nachdem sie vor kaum zwei Jahren mit ihrem Album "Still Making History" auch in Amerika für Aufsehen sorgte, hat sie mit "Blind For Love" bereits ihr nächstes Album am Start. Die zunehmende Erfahrung und natürlich auch die technischen Möglichkeiten - man könnte auch sagen: ein größeres Budget - spiegeln sich darin wieder. Für den rechten Sound sorgt diesmal Mark Dearnley, dessen Dienste auch schon AC/DC, Tom Petty und Paul McCartney zu schätzen wussten.
Als Band fungiert diesmal ein Mix aus der Studiocrew vom letzten mal und ihrer bewährten Touringband, von der mich im Konzert vor allem der Holländer Ronald Jonker am Bass beeindruckt hat. Abgeklärt, ausgefuchst, wird bei Nothing Personal unvermittelt ein höllisch groovender Soul- und funky R&B-Teppich ausgerollt, der einen kaum still sitzen lässt. In den Strophen pushen die Bläser und die Backgroundstimmen den Song und die Gitarre von Ana tritt nur im Solo kurz in den Vordergrund. Weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient hier ihre Stimme. Ganz offensichtlich hat sie ihren Gesang noch weiter verbessert verblüfft mit einer sehr flexiblen Stimme. Das muss man ihr erst einmal nachmachen.
Weitaus funkiger und mit leicht rap-inspirierten Vocals macht Wrong Woman nicht weniger Feuer. Hier langt sie denn auch kräftiger in die Saiten und macht irgendwelchen (männlichen) Zweiflern klar: "you're messing with the wrong woman!". Gut kommt hier auch die Orgel-Breitwand von Mike Finnigan.
Die Blues-Wurzeln Anas werden in Steal Me Away offener gelegt, wenn sie sich, nur zur Akustik-Slide-Gitarre und dem stampfenden Gospel-Backgroundchor, sich selbst die "Lizenz zum Stehlen" ausstellt. Hat man von ihr noch selten auf "Platte" gehört, kommt aber richtig gut. Anspieltipp!

Für einen chilligen Bar-Room-Jazz bin ich für gewöhnlich nicht so zu haben, aber irgendwie hört man dieser Stimme auch in More Real in diesem Rahmen gern zu. Von Frau Tina Turner bekam zeitweise ähnliches geboten. Auch wenn sich das vom vorherigen Song schon krass unterscheidet. Die Gitarre ist wieder ein Genuss.
Mir liegt da ein Song wie Putting Out The APB mehr. Der wird schon von einer feinen Slide-Gitarre gut eingeleitet und geht dann voll in einen Up-Beat Rhythmus. Getrieben auch von den Ladies im Chor und den vollen Orgel-Akkorden. Krönung ist, wenn Ana dann zum Solo ansetzt und mit dem Slide-Röhrchen über die Saiten fegt!
Get Back Home To You ist dann wieder typischster Popovic-Stil. Leicht funky, groovy, einem großen Schuss Soul, mit hervorragender Gitarren-Arbeit, bei der sie natürlich wieder gern ihr Wah-Wah-Pedal einsetzt. Die Bläser wird man Live nicht geboten bekommen, hier sorgen sie für zusätzlichen Tanz-Trieb.
Typisch für sie, ist natürlich auch The Only Reason. Hier geht’s dann einen großen Schritt in die jazzige Steely Dan - und Konsorten - Richtung. Bei wenig Interpreten hör ich mir das so problemlos an, wie bei Frau Popovic. Liegt's an der Stimme? Oder an der Gitarre? Oder doch am interessant gestrickten Gesamtbild? Wer mag schon Musik analysieren? ;-)
Das "Schlaflied" für ihren Sohn, Part Of Me (Lullaby For Luuk) gerät nicht so "schmusig" wie man vielleicht befürchten könnte, sonder kommt äußerst locker-beschwingt. Schön von Piano und Orgel getragen und vom Slide-Gitarrensolo hinaus geleitet.

Lives That Don't Exist ist ein sehr funkiger Song mit großem Groove-Charakter. Auch hier mit starker Gospelchor-Unterstützung, effektiven Rhythmuswechseln und jeder Menge Gelegenheit für Ana, ihr Wah-Wah-Einwürfe abzufeuern. Der rechte Stoffe für eine hitzige Dance-Floor-Schlacht.
Die einzige "Fremdkomposition", Need Your Love, sorgt für einen raueren Stil. Natürlich ist auch hier der funkige Charakter vorhanden, aber irgendwie sind alle etwas "derber" bei der Sache. Gefällt mir gut und dürfte auf der Bühne ein echter Stimmungsmacher werden.
Mit dem Blues For M begleitet uns Ana gepflegt zum Ausgang und wie nach einem guten Konzert schlendert man in guter Stimmung hinaus in die Nacht, zu diesem souligen Titel. Ein paar letzte Gitarrensalven lässt Ana Popovic aufblitzen und dann sagt sie uns good bye. Wie gewohnt vereint sie auch hier diverse Stile zu ihrem eigenen Gemisch und eine gewisse "Offenheit" sollte man schon mitbringen, um an allem Gefallen zu finden, aber dann hat man auch an "Blind For Love" Gefallen. Und das über Jahre hinweg. Wartet es nur ab.

Epi Schmidt, 25.07.2009

 

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