Ana Popovic

Ana! Live In Amsterdam

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 22.05.2005
Jahr: 2005

Links:

Ana Popovic Homepage

Ana Popovic @ facebook

Ana Popovic @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ana Popovic
Ana! Live In Amsterdam, Ruf Records, 2005
Ana Popovic Vocals, Guitars
Fabrice Ach Bass, Backing Vocals
Denis Palatin Drums, Backing Vocals
Dominique Vantomme Organ, Keyboards
Produziert von: Thomas Ruf Länge: 67 Min 46 Sek (CD) & ca. 100 Min (DVD) Medium: CD & DVD
1. Intro8. Bigtown Playboy
2. Don't Bear Down On Me9. Won't Let You Down
3. Sittin' On Top Of The World10. Jaco
4. Love Me Again11. Long Way Home
5. Comfort To The Soul12. My Man
6. Navajo MoonBonus Track (CD):
7. Night By Night13. Long Last Love
DVD Bonus:
Acoustic Session (Long Last Love, Damn Your Eyes)Interview
E.J. in Amsterdam (Done Somebody Wrong)Photo Gallery

Jawohl, so gehört sich das: Nach der zweiten oder dritten Studioscheibe gehört ein Live-Album rausgeknallt. Dann, wenn das alles noch frisch und jung ist und nicht kurz vor (oder nach) der Rente ein "Greatest Hits Live" Zusammenschnitt, wie das ja heute gern zelebriert wird.
Allerdings ist es immer eine zwiespältige Angelegenheit, wenn gleichzeitig, oder kurz nacheinander CD und DVD des selben Konzertes erscheinen (auch so eine neue Einrichtung - siehe JETHRO TULL "Isle Of Wight" etc.).
Was soll man denn jetzt kaufen? Im Allgemeinen wird es so sein, dass man seinen DVD-Player an die, oder eine, Stereo-/Surround-Anlage angeschlossen hat und dann kann man sich das Teil ja auch mal ohne Bilder reinziehen. Oder?
Beiden, CD und DVD, muss man zunächst mal die Covergestaltung vorwerfen. Also bitte! Dieses Bild wird weder der Ana noch ihrer Musik gerecht. Ein Unbedarfter wird bei diesem Bild kaum auf Blues schließen. Auf dem Foto erinnert sie mich eher an eine junge Meryl Streep (einer Frau die ich liebe!) und diese Pose sieht mehr nach... ach was weiß ich, aber nicht nach Ana Popovic aus. Hätte man ihr doch ihre Gitarre in die Hand gegeben, oder, besser noch, ein Livebild von ihr auf der Bühne genommen. Na ja...

Schau'n wir mal rein. Anzuhören und zu sehen ist sie jedenfalls wieder verdammt gut. CD und DVD glänzen mit einem Top-Sound und Band wie Frontfrau sind bestens eingespielt und aufgelegt. Erfreulicherweise gehört zur Truppe wieder ein Keyboarder/Organist in Form von Dominique Vantomme.
Da fühlt sich die Ana nicht genötigt alles auszufüllen, kann sich auch mal zurücknehmen und der Dominique ist zudem ein richtig Guter mit einem tollen Hammond-Sound.
Wie gewohnt bereitet die Band die Bühne für Frau Popovic mit dem groovigen Comfort To Your Soul vor. Nach ihrer Ankündigung schlendert sie auf die Bühne und schon geht es in das rockige Don't Bear Down On Me und dann direkt in den Blues-Klassiker Sittin' On Top Of The World.
Mit einem ganz hervorragenden Ton und einer genialen Spieltechnik überzeugt Ana wieder völlig. Gerade live sind die Titel (und Soli!) öfter etwas länger und bieten ihr Gelegenheit, einige Kinnladen herunterklappen zu lassen.
Vielleicht ist das der Grund, dass das Publikum manchmal etwas maulfaul erscheint und Aufforderungen wie "wanna hear it?" oder "scream, when you like it" braucht.
Klasse natürlich wieder der Boogie Love Me Again, mmh....

Auf der DVD ist mir die Bildregie ehrlich gesagt etwas zu nervös. Bei einem 3-Minuten Video sehe ich viele Kameraschnitte ein, aber bei einem Livevideo, das doch etwas länger läuft, braucht's nicht alle 2 Sekunden einen anderen Bildausschnitt. Die Frau ist wirklich ansehnlich genug, um den Blick auch mal ruhen zu lassen. Pfosten und Geländer interessieren auch niemanden und einmal (gut, wirklich nur einmal) hört man ihr "Thank you so very much", ohne dass sie überhaupt am Mikro steht. Na ja, ich bin halt noch vom alten Rockpalast-Schlag.
Ansonsten finde ich das leicht grobkörnige Bild als sehr passend und stimmungsvoll. Nix schlimmer als eine Hochglanzproduktion bei einem Blues-Video.
Wie gesagt: Der Sound kommt sehr gut und an der musikalischen Leistung gibt es absolut nichts auszusetzen. Drummer Denis Palatin ist eine fantastische Rhythmusmaschine, die sowohl einen treibenden Beat wie einfühlsame Unterstützung der ruhigeren Passagen perfekt beherrscht. Auch sein Solo ist kraftvoll und kurzweilig.
Die Pause, die dem Rest dadurch gegönnt wird, nutzt Ana zum Umziehen und erscheint dann im bauchfreien Top. In dem Outfit eine noch größer Augenweide!
[Himmel, der Mann erblindet uns noch. Red.]

Mit dem Elmore James beeinflussten Bigtown Playboy wird die Stimmung oben gehalten und Ana fetzt mit dem Slide über die Saiten ihrer Strat, dass man selbst vor dem CD-Player oder dem Fernseher Beifall klatschen möchte.
Beim Stevie Ray Vaughan-Tribute Navajo Moon und auch bei dem coolen Bar-Room Jazz von Won't Let You Down glänzt Organist Dominique Vantomme mit seinem herrlichen Hammondsound, perfekter Unterstützung und mit wundervollen Soli.
Fast gehaucht, richtig erotisch, kommen die Vocals bei Won't Let You Down und Ana beeindruckt ein ums andere Mal mit ihrer Fingerfertigkeit. In solch einem frühen Stadium der Karriere haben noch wenige eine solche Klasse erreicht.
Anhänger der mehr rockigen Seite werden mehr mit den ersten Songs bedient, doch auch die werden sich selbst bei so jazzigen Stücken wie Night By Night oder Jaco dem Zauber von Ana's Spielweise nicht entziehen können.
Zum Schluss hin wird dann auch noch mal ordentlich hingelangt. Beim SRV/Hendrix-mäßigen Long Way Home und besonders bei dem funkig-rockigen My Man. Hier zieht Ana noch mal alle Register ihres Könnens. Rasante Läufe, Slide-Einlagen mit und ohne Wah-Wah Pedal, und deftige Akkorde... ein begeisternder Abschluss dieses Konzertes.

Der Bonus auf der CD besteht in dem akustischen, mit Band gespielten, Long Lost Love.
Auf der DVD kann man sie dabei beobachten (vor leerem Zuschauerraum) und es gibt eine weitere Akustiknummer, die Ana auch schon öfter im Konzert ganz alleine präsentierte: Damn Your Eyes.
Weiterhin sind auf der DVD: Ein Interview, in dem sie über ihre Jugend in Jugoslawien, Entwicklung, Einflüsse, eigene Ansätze und Herausforderungen, sowie die Unterschiede zwischen amerikanischer und europäischer Sichtweise des Blues spricht. Eine Fotogalerie ist ja heute schon obligatorisch. Ein besonderes Highlight ist das auf einer Brücke in Amsterdam von ihr auf der Akustikgitarre gespielte Done Somebody Wrong, in dem sie musikalisch ein weiteres Mal auf Elmore James verweist.

Wer sich jetzt für welches Format entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Vorbei an "Ana! Live In Amsterdam" kommt man meines Erachtens als Blues-Liebhaber nicht.

Region: Codefree
Sound: Dolby Digital 5.1/Stereo
Bildformat: 16:9
Sprache: Englisch

Epi Schmidt, 22.05.2005

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music