Ana Popovic An Evening At Trasimeno Lake, in-akustik, 2010 |
Ana Popovic | Vocals, Guitar | |||
Ronald Jonker | Bass, Backgorund Vocals | |||
Michele Papadia | Keyboards, Background Vocals | |||
Andrew 'Blaze' Thomas | Drums | |||
Cristiano Arcelli | Trumpet | |||
Riccardo Giulietti | Saxophone | |||
Sandra LaVille | Background Vocals | |||
Stéphane Avellaneda | Background Vocals, Percussion | |||
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01. Wrong Woman | 08. Let Me Love you Babe | |||
02. Is This Everthing There Is | 09. Doubt Everyone But Me | |||
03. How'd You Learn To Shake It Like That | 10. Blind for Love | |||
04. U Complete Me | 11. Get Back Home To You | |||
05. Nothing Personal | 12. Recall The Days | |||
06. Shadow After Dark | 13. Love Fever | |||
07. Lives That Don't Exist | 14. Hold On | |||
Bonus: | ||||
Acoustic (Afternoon Session) | ||||
01. Blind for Love | 02. Steal Me Away | |||
Full Interview | ||||
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Wenn ich überhaupt kein Interesse an Musik hätte, dann würde ich mir diese DVD trotzdem ansehen. Das Mädel ist einfach zu schön anzusehen ...
Aber bleiben wir beim Thema. Mit "An Evening At Trasimeno Lake" legt Ana Popovic bereits ihre zweite Live-DVD vor. War man beim letzten Mal noch in einem Amsterdamer Club zugange, so ist man diesmal für eine Open Air Veranstaltung im wunderschönen Ambiente einer alten Burg in Castiglione in der Nähe von Perugia auf der Bühne gewesen. Zudem wurde ihre eigentliche Band durch zwei Backgroundsänger und zwei Bläser aufgestockt. Das komplettiert ihren Stil in angenehmen Maße und erweitert ihren Sound hervorragend.
Trotzdem hält natürlich das Girl aus Belgrad die Zügel, bzw. die Saiten, in der Hand. Und das wie immer in ebenso mitreißender wie beeindruckender Weise.
Mit Wrong Woman wird der Set eröffnet und gleich mal ordentlich Druck gemacht. Die gesangliche Backgroundunterstützung kommt, gerade beim Refrain, richtig gut und hilft umgehend für Stimmung in dem mittelalterlichen Gemäuer zu sorgen.
Bei dem jazzig-funkigen Is This All There Is geht’s etwas subtiler zu, was nicht heißen soll, dass es "ruhiger" wird. Das wird es bei Miss Ana Popovic sowieso eher selten und spätestens im Solo, wird’s meistens auch wild. Ob dabei ihr Glas-Slide die Hauptrolle spielt, oder sie ihrer Gitarre durch ihr Wah-Wah-Pedal zusätzlichen Schub verleiht ist dabei fast zweitrangig. Ihr Spiel ist so voller Ideen und so einfallsreich, dass sie problemlos Stile und Modernes wie Traditionelles miteinander vermischt. Dabei wird das Ganze nie "kopflastig", sondern bleibt immer unterhaltsam und anmachend.
Anmachend agiert auch ihre Band. Ronald Jonker ist ohnehin immer ein Aktivposten, der kaum eine Sekunde auf einem Fleck stehen bleibt und seine Finger bewegen sich unermüdlich über das Griffbrett seines Basses. Im Verbund mit Andrew Thomas am Schlagzeug legt er ein ebenso massives wie flexibles Fundament für den Groove der Band. Den unterstützt natürlich auch Michele Papadia an seiner Orgel, mit der auch gerne mal zu Soloausflügen aufbricht, oder sich kleine "Duelle" mit seiner "Chefin" liefert.
Dass der Abend mit sechs Kameras aufgezeichnet wurde, dürfte ein Ansporn für die Band gewesen sein, hier eine besondere Performance hinzulegen. Das Ambiente sicherlich ein weiterer.
Am besten bringt man eine Blues-Show natürlich mit einem Boogie in Fahrt, das weis auch unsere Gitarren-Göttin und so legt sie mit How'd You Learn To Shake It Like That den passenden Song nach. Es macht höllisch Spaß, sie zwischen Wah-Wah und Slide wechseln, oder die beiden kombinieren zu hören. Das Boogie-Piano von Michele Papadia ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern.
Ich sollte nicht so oft mit dem Äußeren anfangen, aber irgendwie scheint mir Ana für diesen Abend noch etwas aufreizender als sonst angezogen zu sein. Liegt's an der italienischen Umgebung? Der verpasst sie jedenfalls eine gar nicht so mediterrane Dosis fetzigen Blues-Rock. Die Unterbrechung mit Interviewfetzen einer umherschlendernden Ana finde ich nicht so toll, aber es bleibt ja kurz und gleich geht’s mit heavy Ballade U Complete Me. Die komplette "große Besetzung" ist erstmals bei Nothing Personal auf der Bühne. Der Song ist für mich sowieso ebenso Ohrwurm wie Hit und mit der effektiven Bläserunterstützung und den zusätzlichen Stimmen, wird ein gnadenlos groovender R&B-Schieber daraus. Das pusht auch Ana zur Höchstleistung. Schlichtweg genial. Aber: Musste das Saxofonsolo abgeschnitten werden? Das ist doch etwas ärgerlich.
Auch Shadow After Dark erfährt die Bläser-Verstärkung und auch dieser groovig-jazzige Song profitiert auf wundervollste Art davon.
Mir liegen natürlich mehr die rockigeren Blues-Boogie-Nummern, wie Let Me Love You Babe, aber der Faszination von einem coolen Bar-Jazz, wie Doubt Everyone But Me, kann auch ich mich nicht entziehen. Ana greift hierfür zur Akustischen und Michele Papadia kann sein Pianospiel dadurch mehr zur Geltung bringen. Szenenapplaus erhält auch Ronald Jonkers Bass-Solo. Dass Ana auf der Akustikgitarre genauso flink agiert, wie auf der E-Gitarre überrascht kaum
Wie es sich gehört, steigert sich das Konzert immer mehr und entsprechend seine Protagonisten. Da fliegen die Noten genauso hin und her, wie die Schweißtropfen. Das ist einfach eine richtig geile Band, die von den Gastmusikern bei einigen Songs perfekt ergänzt wird.
Leider ist mit der "Übertragung" nach dem fetzig-funkigen Hold On Schluss. Das ist einer der ganz wenigen Kritikpunkte, dass man nicht in den Genuss des kompletten, 2 ½-stündigen, Konzertes gebracht wird.
Ein klein wenig versüßt wird das durch die nachmittägliche "Akustiksession", bei der Ana Blind For Love und Steal Me Away ganz allein auf den alten Gemäuern sitzend spielt. So ganz allein für sich hat man sie selten.
Über Hintergründe zu dieser Show, kann man sich im ebenfalls enthaltenen, kompletten Interview informieren. Man kann auch nur zusehen ...
Fans dieser Musik im Allgemeinen und von Ana Popovic im Besonderen kommen an dieser DVD eigentlich nicht vorbei.