Alter Bridge The Last Hero, Napalm Records, 2016 |
Myles Kennedy | Gesang & Gitarre | |||
Mark Tremonti | Gitarre & Gesang | |||
Brian Marshall | Bass | |||
Scott Phillips | Schlagzeug | |||
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01. Show Me A Leader | 08. This Side Of Fate | |||
02. The Writing On The Wall | 09. You Will Be Remembered | |||
03. The Other Side | 10. Crows On A Wire | |||
04. My Champion | 11. Twilight | |||
05. Poison In Your Veins | 12. Island Of Fools | |||
06. Cradle To The Grave | 13. The Last Hero | |||
07. Losing Patience | ||||
Wenn man über modernen US-amerikanischen Metal spricht, dann kommt man über kurz oder lang nicht an ALTER BRIDGE vorbei – für viele sind sie vielleicht sogar dessen Inbegriff. Die Band, die sich aus den Resten von CREED entwickelte und die mit Myles Kennedy einen exzellenten neuen Frontmann als Nachfolger von Scott Stapp „ausgegraben“ hatte. Schon das Debüt, “One Day Remains“, wurde in der Heimat vergoldet – und danach legte die Band eigentlich erst richtig los. Mit den Nachfolgern “Blackbird“ und “AB III“ fanden dann ALTER BRIDGE ihren ureigenen Sound, der deutlich mehr vom Metal geprägt ist, als dies noch auf dem Erstling der Fall war. Und mit “Fortress“ erreichte das Quartett zumindest in Europa ihre bislang besten Chart-Positionen.
Nach drei Jahren legen Gitarrist Mark Tremonti, Myles Kennedy und die Rhythmus-Sektion Brian Marshall (Bass) und Scott Phillips (Schlagzeug) nun mit “The Last Hero“ ein neues – ihr mittlerweile fünftes – Studio-Werk vor. Dabei legen sie gleich wieder los wie auf dem Vorgänger. Ein wenig erinnert der Einstieg von Show Me A Leader von der Struktur her an Cry Of Achilles mit dem langsamen Aufbau, bevor das Riff dann mit voller Gewalt reinknallt. Man bleibt halt bei ALTER BRIDGE seinem Stil treu – ohne sich bloß selbst zu kopieren versteht sich. Dazu gehört neben den Riff-Salven, die Tremonti - und manchmal auch Kennedy - hier abfeuern, auch der stets hymnenhafte Gesang von Kennedy – unterstützt von Tremonti - , der für die Langzeit-Wirkung in den Ohren der Hörer sorgt. Insbesondere ein Track wie My Champion hat das Potenzial dazu, bei künftigen Konzerten zu einem der Höhepunkte zu werden.
So wie man generell feststellen muss, dass die wahre Stärke aller ALTER BRIDGE-Veröffentlichungen die Dichte an starken Lieder darauf ist – auch hier könnte man eine lange Liste unter anderem mit Poison In Your Veins, Losing Patience, Crows On A Wire, Twilight oder dem abschließenden Titeltrack. Aber auch etwas balladeskeres wie Cradle To The Grave und You Will Be Remembered gehen natürlich sofort ins Ohr. Sicherlich mögen insbesondere die rockigen Lieder nicht mehr so ultra-eingängig sein, wie noch beim Debüt, das vor großen Melodien nur so strotzte und bei nahezu jedem Song mit einem eingängigen Refrain daherkam. Aber von diesem Stil haben sich ALTER BRIDGE längst emanzipiert und dabei deutlich an Härte zugelegt – und das zeichnet die Band ja auch mittlerweile aus.
“The Last Hero“ ist wieder ein typisches ALTER BRIDGE-Album geworden, genau so wie es auch die Fans haben wollen. Über einem sehr tighten Rhythmus-Fundament zaubert Tremonti seine riesigen Riffwände und fantastischen Leads, lässt dabei aber Kennedy immer noch genügend Raum, um mit seinem Gesang den Songs das so berühmte i-Tüpfelchen aufzusetzen. Dazu kommt dann die gewohnt druckvolle Produktion von Michael “Elvis” Baskette, der den Sound der Band wie immer perfekt in Szene setzt. So reiht sich “The Last Hero“ in die Liste der exzellenten Veröffentlichungen dieser Band ein und wird ihre Fans einmal mehr sehr glücklich machen.