Allison Moorer

Blood

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.11.2019
Jahr: 2019
Stil: Singer-Songwriter, Americana
Spiellänge: 36:09
Produzent: Kenny Greenberg

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Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Shelby Lynne

Titel
01. Bad Weather
02. Cold Cold Earth
03. Nightlight
04. The Rock And The Hill
05. I'm The One To Blame
 
06. Set My Soul Free
07. The Ties That Bind
08. All I Wanted (Thanks Anyway)
09. Blood
10. Heal
Musiker Instrument
Allison Moorer Vocals, Acoustic Guitar

Es geht bei Allison Moorers neuem Album „Blood“ um Verzeihen, Vergeben, Verstehen. Trauerbewältigung, Wutbewältigung. Ein intensiver, schmerzvoller, aber auch reinigender Prozess, der im Grunde schon seit Jahrzehnten währt.

Dazu muss man wissen, dass die junge Allison im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Shelby Lynne – die sich in den letzten 25 Jahren ebenfalls als Songwriter par ecellence im Americana-Zirkel etabliert hat – Zeuge einer grauenvollen und unvorstellbaren Tat wurde: Der Vater der beiden Teenager, ein jähzorniger Trinker und selbst auch Musiker, erschoss im August 1986 zunächst die Mutter der beiden Mädchen, um sich direkt anschließend vor den Augen seiner Tochter Allison selbst zu richten. Fürchterlich.

Was sich hier anhört wie das Drehbuch eines emotional aufgeladenen Hollywood Dramas, begleitete fortan die beiden Waisen durch ihr Leben. Aufgewachsen in einem musikalischen Umfeld, wurden die zwei Geschwister folgerichtig selbst zu Musikerinnen und verarbeiteten ihr Trauma jede auf ihre eigene Art und Weise.

Die inzwischen 47-jährige Allison entlädt ihre Verzweiflung nun in ihrer just erschienenen Biografie „Blood“ (Da Capo Press) und ihrem Album gleichen Titels. Katharsis pur.

Vor dem Hintergrund ihres fürchterlichen Kindheitstraumas nötigt dieser intensive 10-Song-Zyklus dem Hörer zunächst jede Menge Respekt ab. Hut ab vor der Stärke dieser Frau, die inzwischen selbst Mutter eines autistischen Sohnes ist.

„Blood“ mag zunächst ein wenig unspektakulär klingen. Wir machen Bekanntschaft mit zehn zumeist sehr sparsam instrumentierten Songs. Oftmals nur Allisons eindringliche Stimme und ihre Akustikgitarre, die sich jedoch im Verbund mit den entwaffnend ehrlichen Songtexten zaghaft und sanft in Herz und Verstand des Hörers bohren, aber spätestens beim zweiten Hördurchgang einen Strudel des Mitgefühls aufwühlen. Wobei die beiden abschließenden Songs Blood und Heal    

in ihrer gospelhaftigen Anmutung ein Gefühl von melancholisch gesäumter Erleichterung vermitteln und Allison Moorers Blick in eine hoffnungsvollere Zukunft freilegen, so dass sich die mitschwingende Beklemmung des aufmerksamen Hörers in Wohlgefallen auflöst. 

 

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