Alison Moyet

Hometime

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.08.2002
Jahr: 2002

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Alison Moyet Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Alison Moyet
Hometime, Sanctuary/Zomba, 2002
Produziert von: THE INSECTS (Bob Locke & Tim Norfolk) Medium: CD
1. Yesterday's Flame8. If You Don't Come Back To Me
2. Should I Feel That It's Over9. Do You Ever Wonder
3. More10. The Train I Ride
4. Hometime11. You Don't Have To Go
5. Mary, Don't Keep Me Waiting12. Bilan
6. Say It13. Si Tu Ne Me Reviens Pas
7. Ski

"Die gibt´s auch noch?"
Meine erste Reaktion wirkt womöglich umso verständlicher, bedenkt man, dass Alison Moyets letztes Album aus dem Jahre 1994 stammt. Im schnelllebigen Musikgeschäft vollzieht sich innerhalb solcher Zeiträume ein kompletter Generationswechsel.

Jedenfalls kommen da Erinnerungen hoch. Anfang bis Mitte der Achtziger machte eine, damals noch blutjunge Britin, zunächst mit der Formation YAZOO und im Anschluss mit zwei sehr erfolgreichen Soloplatten auf sich aufmerksam. In ihrem Heimatland heimste die Moyet mit ihrer soulgetränkten Stimme und zahlreichen Charterfolgen immerhin 2 Brit-Awards und Gold-Album-Auszeichnungen ein!
Um die damals auch in Deutschland recht erfolgreiche Künstlerin wurde es in der Folgezeit allerdings deutlich ruhiger, so dass sie, zumindest bei uns, quasi in Vergessenheit geriet. Ihre Prioritäten verschoben sich in Richtung Familienleben.

In der britischen Hauptstadt reüssierte sie 2001 als Musical-Darstellerin in einer Broadway-Produktion, gemeinsam mit Denise van Outen.
Animiert vom neuerlichen Erfolg, wurden Anfang 2002 die in den 3 Jahren zuvor, größtenteils von ihr selbst verfassten Songs unter Zuhilfenahme des Produzententeams THE INSECTS in Bristol aufgenommen, um nun auf Sanctuary Records veröffentlicht zu werden.
Die Produzenten, die sich durch ihre Kollaborationen mit GOLDFRAPP und MASSIVE ATTACK einen Namen schafften, kleiden Moyets Songs meistenteils in üppige, moderne Keyboard-Arrangements.
Abwechslungsreiche, wohlgemerkt.

Der Reigen wird mit einem schwülen, flirrendem latino-inspiriertem Yesterday's flame eröffnet. Klasse!
Bei Should I feel that it's over wünscht man sich David Bowie als Duettpartner. Leider nur eine Vision, aber der mit reichlich Pathos vorgetragene Titel zählt allemal zu den Höhepunkten des Albums.
Im lasziven More bringt Alison mit ihrer Stimme das erotische Verlangen einer erwachsenen Frau klar auf den Punkt. Hier liegt mehr Spannung in der Luft, als Britney oder die Lopez jemals zustande brächten. Gänsehaut!

Das Titelstück Hometown kriecht mir mit seinem jazzigen Flair und einer extrem interessanten Keyboard-Arbeit den Rücken hinunter. In Moyets Stimme klingt hier die Verehrung für die ehrwürdigen Jazz-Diven deutlich mit.
Das ungewöhnliche Mary, don't keep me waiting stünde ihrem britischen Kollegen SEAL sicherlich auch gut zu Gesichte.
Say it schwappt wie eine langsam heranrollende Woge über dich hinweg. Scharfe, bristol-made, Wah-Wah-Gitarren und eine hinreißende Gesangslinie bürgen für einen hohen Spaßfaktor. Ohrwurm.

Einen weiteren Ausflug in jazzige Akkordik erlaubt sich die Sängerin im restlos verzweifelten If you don't come back to me. Die Dramatik der Streicher potenziert die ausweglose Tristesse des Ganzen. Schaurig schön.

Mit "Hometime" ist der Künstlerin also ein hervorragendes Comeback-Album gelungen.
Mit mehr als einem halben Dutzend überdurchschnittlicher Songs und getragen von Alisons wandlungsfähiger, charismatischer Stimme gelingt allen Akteuren ein stimmiges Pop-Album, welchem der Zahn der Zeit so schnell nichts anhaben wird.
"Aber, Alison, wie lange werden wir nun wieder auf ein weiteres Album warten müssen?"

Frank Ipach, 08.08.2002

 

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