Alice In Chains

Rainier Fog

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.08.2018
Jahr: 2018
Stil: Grunge

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Redakteur(e):

Marc Langels


Alice In Chains
Rainier Fog, BMG, 2018
William DuVallGesang & Gitarre
Jerry CantrellGesang & Gitarre
Mike InezBass
Sean KinneySchlagzeug
Produziert von: Nick Raskulinecz Länge: 53 Min 56 Sek Medium: CD
01. The One You Know06. Deaf Ears Blind Eyes
02. Rainier Fog07. Maybe
03. Red Giant08. So Far Under
04. Fly09. Never Fade
05. Drone10. All I Am

Sie gehören zu den Überlebenden aus der großen Zeit des Grunge, der Anfang der 1990er die Welt eroberte: ALICE IN CHAINS. Neben PEARL JAM sind sie die einzige Band der Big 4 aus der Seattle-Szene (zusammen mit SOUNDGARDEN und NIRVANA), die noch aktiv ist und das obwohl sie wie die beiden Letztgenannten ebenfalls ihren charismatischen Frontmann, Layne Staley, verloren haben. In William DuVall fanden sie aber einen Sänger und Gitarristen, der die übergroßen Schuhe von Staley tatsächlich füllen kann und mit dem sie auch als weiterhin neue Scheiben veröffentlichen können: nach “Black Gives Way To Blue“ (aus dem Jahr 2009) und “The Devil Put Dinosaurs Here“ (von 2013) nun das neue Werk, “Rainier Fog“.

Der Titel bezieht sich natürlich auf den Mount Rainier, den man – obwohl er 87 Kilometer von Seattle entfernt liegt – von der Stadt aus sehr gut sehen kann, wenn er nicht gerade von Nebel eingehüllt ist. Das Album entstand – erneut zusammen mit Produzent Nick Raskulinecz - im Studio X; dem gleichen Ort, an dem bereits ihr selbstbetiteltes 1995er Album (das letzte mit Staley) aufgenommen wurde. Damals war das Studio noch unter dem Namen Bad Animals bekannt. Und so transportiert das Album auch unterschwellig immer eine wehmütige Atmosphäre, eine Reminiszenz an eine andere Zeit. Produziert hat Nick Raskulinecz, mit dem die Band zum mittlerweile dritten Mal in Folge zusammenarbeitete. Für den Mix zeichnet sich Joe Barresi verantwortlich. Kein Wunder, dass das Album also perfekt klingt.

Photo-Credit: zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion

Musikalisch haben sich ALICE IN CHAINS – einmal abgesehen von den überwiegend akustisch gehaltenen EPs “SAP“ und “Jar Of Flies“ sowie dem Mitschnitt des MTV Unplugged-Konzerts - ja ohnehin nie wirklich verbogen oder einem vorherrschenden Zeitgeist angepasst. Vielmehr haben sie einen mit ihrem Debüt, “Facelift“, und insbesondere dem Nachfolger “Dirt“ geprägt. Und diesem besonderem Sound sind sie auch heute noch verpflichtet, wie direkt der Opener und die erste Single, The One You Know, klarmacht. Die Gitarren spielen wieder mit leichten Dissonanzen, die den Sound der Band ebenso prägen wie der zweistimmige Lead-Gesang von DuVall und Gitarrist Jerry Cantrell, die sich auch auf diesem Album wieder hervorragend ergänzen und auch als Songwriting-Team weiter zusammengewachsen sind.

Denn “Rainier Fog“ enthält gleich eine ganze Reihe an Songs, die aus dem Stand in die lange Liste der Band-Klassiker eingereiht werden können. Da wären insbesondere der Titelsong aber auch das geradezu betörend-groovende Red Giant und die zweite Single So Far Under sowie das abschließende, traumhafte All I Am zu nennen. Fly zeigt noch einmal, wie gut die Band und ihr Sound auch im überwiegend akustischen Gewand funktionieren. Zudem kann Cantrell hier mit einem tollen Solo noch für zusätzlichen Glanz sorgen. Der Song ist ein absolutes Highlight des Albums, ebenso wie das hörbar von BLACK SABBATH beeinflusste Drone. Aber Ausfälle oder schwache Songs gibt es hier sowieso nicht zu attestieren, denn ALICE IN CHAINS haben die Zeit zwischen den beiden Alben genutzt, um das Optimum aus den musikalischen Ideen herauszuholen.

Insgesamt betrachtet würde ich sogar sagen, dass “Rainier Fog“ das beste Album der Band seit “Dirt“ ist, was angesichts der Klasse des Vorgängers - “The Devil Put Dinosaurs Here“ wurde ja für den Grammy in der Kategorie Hard Rock/Heavy Metal nominiert - schon ein Kompliment ist. Und selbst im Vergleich mit dem bisherigen Überwerk der ALICE IN CHAINS-Diskographie ist es vermutlich auch ein gehöriger Schuss Nostalgie, der da mit hineinspielt. Das Quartett begeistert hier auf der gesamten Länge der Scheibe. Und im Vergleich mit den anderen Überlebenden des Grunge, PEARL JAM, sind sich Cantrell & Co. auch klanglich immer treu geblieben, so klingen eben nur ALICE IN CHAINS.

Marc Langels, 12.08.2018

 

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