Along Came A Spider, Steamhammer/SPV, 2008
Alice CooperVocals
Keri KelliGitarre
Jason HookGitarre
Chuck GarricBass
Eric SingerDrums
Produziert von: Alice Cooper, Danny Saber, Greg Hampton Länge: 44 Min 13 Sek Medium: CD
01. Prologue/I know where you live07. Killed by love
02. Vengeance is mine08. I´m hungry
03. Wake the dead09. The one that got away
04. Catch me if you can10. Salvation
05. (In touch with your) feminine side11. I am the spider/Epilogue
06. Wrapped in silk

Altmeister Alice ist mal wieder da. Sein 25. Studiowerk hat er "Along Came A Spider" betitelt, und es ist (wie schon zu den Großzeiten des Meisters) ein Konzeptalbum. Alice hat sich eine Story über einen Serienmörder, der meint eine Spinne zu sein, aber selber Angst vor Spinnen hat, zusammen gesponnen. Genauso verquer wie die Story (von Alice ist man storymässig ja einiges gewohnt) kommt auch die Musik beim ersten Hören rüber. Das heißt, beim ersten Mal ging's noch, beim zweiten Mal hatte ich dann Zweifel an den songwritererischen Fähigkeiten Coops, nach dem dritten Mal habe ich den ganzen Tag "I am the Spider" gesungen. Seit dem fünften Hören bin ich süchtig nach der Platte.

Eins ist klar, man muss Fan des alten (70's) Alice Cooper sein, oder zumindest mit Teilen seiner damaligen Werke was anfangen können. Ein gehöriger Schuss moderner Alice fehlt natürlich auch nicht, Vengeance Is Mine ist meiner Meinung nach allerdings der schwächste Track auf dem Album . Dominierend ist ein klassischer 70's Groove. I Know Where You Live, (In Touch With) Your Feminine Side oder Wake The Dead strotzen nur vor klassischen Gitarrenriffs, durch die moderne Produktion angenehm verpackt.

Besonders schön und Anspieltipp für Romantiker: Killed By Love, dessen Stimmung mich an mein Lieblingsalbum von Alice Cooper erinnert, "From The Inside". Alice zeigt, was er stimmlich drauf hat, schöne warme Vocals. Auch Salvation geht in Richtung "From The Inside". Klasse Song, toller Chorus. I'm Hungry geht back to the roots, Alice Cooper Group ick hör dir trapsen, The One That Got Away fast schon zu poppig für das Album.

Warum es so lange dauerte, bis das Album bei mir gezündet hat, weiß ich auch nicht. Jeder Song steckt voller genialer Hooklines, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, wenn man sie erst entdeckt hat. Alice Cooper typische Lyrik ist eh Programm. Meiner Meinung nach das beste Album des Meisters seit langem. Man muss sich anscheinend mit dem Album auseinandersetzen, ihm mehrere Durchläufe geben, bis sich die volle musikalische Vielfalt offenbart. Wenn man dazu bereit ist, sollte man bei "Along Came A Spider" unbedingt zugreifen.

Jörg Litges, 10.07.2008

'Along Came A Spider' heißt die neueste und damit 25. Studioveröffentlichung von ALICE COOPER. Hauptfigur dieses Konzeptalbums ist ein Serienmörder namens "Spider".

Das Werk bietet fast keinen wirklich harten Stoff. Statt Hard Rock, der zwar auch vorkommt, beherrscht Rock, hier und da gewürzt mit einer Prise Rock'n'Roll und/oder Blues, das Geschehen. Zwischendurch ist noch Platz für balladeske Töne. Die allermeisten Melodien sind sehr eingängig, zum Teil regelrecht catchy und reißen mich nicht vom Hocker. Lediglich ein paar Horrorszenen jagen mir angenehm wohlige Schauer über den Rücken. Wirklich gruselig finde ich dagegen, dass der Mainstream auf 'Along Came A Spider' gefährlich um sämtliche Ecken lugt.

Hauptargument für 'Along Came A Spider' ist, ganz klar, die nach wie vor faszinierende und unnachahmliche Stimme von ALICE COOPER. Mit ihr alleine sorgt der Meister für die, leider nicht sehr häufigen, dramaturgischen Höhepunkte auf der Scheibe, egal ob er nun singt, sprechsingt oder spricht.

Mein Hauptkritikpunkt ist die schwachbrüstige Produktion. Sie wird 'Along Came A Spider' keinesfalls gerecht. Die Instrumente kommen, selbst bei Soloeinlagen, überhaupt nicht richtig zur Geltung. Schade, da wird viel verschenkt, vor allem, wenn ich bedenke, dass ALICE COOPER eigentlich immer mit sehr starken Musikern zusammenarbeitet.

Mein Fazit fällt recht eindeutig aus. 'Along Came A Spider' hat nicht das Zeug, ein Klassiker in der umfangreichen Diskographie des ALICE COOPER zu werden. Auch wenn sie manchmal Erinnerungen an die glorreichen 1970er Jahre wachruft, ist die Scheibe Lichtjahre von seinen Großtaten dieser Zeit entfernt. Sie zählt zu den schwächeren Arbeiten und muss sich wohl oder übel mit einem Platz im hinteren Mittelfeld der Bewertungsskala begnügen. Halt nix besonderes. Damit bleiben dieser Ausnahmekünstler und seine Mitstreiter weit hinter ihren immensen Möglichkeiten zurück. Der inzwischen 60-jährige Freizeitgolfer sieht das natürlich ganz anders. Unser Held polarisiert eben gerne, was ihm mit 'Along Came A Spider' mal wieder trefflich gelingen dürfte. Er macht letztendlich genau das, was er für richtig hält, ob es Fans oder Kritikern nun passt, oder nicht.

Michael Koenig, (Artikelliste)

ALICE COOPER erschuf seine großartigsten Alben immer dann, wenn es ihm gelang, seinen typischen Sound in ein frisches, zeitgemäßes Gewand zu hüllen. "Along came a spider" ist nun allerdings schon das dritte Album in Folge, bei dem der Altmeister sich vollkommen uninspiriert damit begnügt, in den Abgründen der eigenen Vergangenheit umherzuirren.

Das Ergebnis ist ein weiteres mittelprächtiges Album, bei dem vor allem die staubtrockene Retroproduktion den Hörgenuss erheblich beeinträchtigt. Zugegeben, vor allem "The eyes of Alice Cooper" klang noch altbackener. Auf dem jüngsten Werk wird zumindest ansatzweise durch die engagierte Gitarrenarbeit versucht, den Mief der frühen Siebziger zu verscheuchen. Meist bleibt es beim Versuch. Was aber noch schwerer wiegt, ist das erschreckend biedere Songwriting. Lässt man einmal Vengeance is mine außen vor, dann erreicht kaum einer der einfachst gestrickten Song das Niveau, um auf einem besseren Cooper-Album über den Status eines Lückenfüllers hinaus zu kommen.

Schade um das interessante inhaltliche Konzept, dem diese fast lieblos wirkende Umsetzung einfach nicht gerecht wird. Dieses Album wird Spinnweben ansetzen, zumindest bei den Hörerschichten, für die die Rockgeschichte nicht abrupt im Jahr 1975 ein jähes Ende fand.

Martin Schneider, (Artikelliste)

Alice Coopers neue Scheibe "Along Came A Spider" macht's mit mir wie der Protagonist seines Konzeptalbums: Die "Spinne" wickelt dich ganz langsam in ihr Netz ein, bis es schließlich kein Entrinnen mehr gibt. Man sollte "Along Came A Spider" allerdings schon ein paar Durchläufe geben und nicht sofort die Flucht ergreifen, weil Old Alice mal wieder die Hörgewohnheiten seiner Fans gegen den Strich bürstet.

Das Album wirkt zunächst sperrig und etwas unnahbar (häufig ein gutes Zeichen). Nicht wegen der mörderisch verquasten Lyrics dieser Konzept-Story, sondern weil Cooper und seine Band zum wiederholten Male etwas Unerwartetes aus dem Hut zaubern. Harte Klänge zwar, mit einer guten Handvoll schmissiger Gitarren-Licks, die aber oftmals auch durch produktions- und soundtechnische Finessen aufgebrochen werden, mit seltsam mittenlastigen Sounds entstellt werden und daher auch schon mal weniger straight daher kommen.
Doch dies macht den Reiz des Spinnen-Albums aus: Alice Cooper badet nicht in Heavy-Rock-Klischees, setzt nicht nur auf plakative Ohrwürmer, obwohl der Opener Vengeance is mine absolut sofort und volle Pulle reingeht und mit seiner feisten Wah Wah-Gitarre begeistert, sondern watet erhaben durch sein eigenes Ouevre der letzten 38 Jahre und schöpft hier mal ein Tässchen ab, dort mal ein Kännchen, schüttet alles in einen neuen Messbecher und verquirlt die Chose zu einem benebelnden Gifttrunk. Eine treffliche Mixtur aus Vintage-Style und Moderne.
Der alte Horror-Fanatiker gibt in Killed by love sogar den John Lennon -irgendwie witzig für einen wie Alice Cooper- doch das macht er tatsächlich mit überzeugender Gesangsleistung und sehr stilvoll. Letztlich überzeugt "Along Came A Spider" mit einer satten Handvoll erstklassiger Titel und einer weiteren Handvoll recht ordentlicher Tracks, woran die Co-Produzenten Danny Saber und Greg Hampton sicherlich auch ihren Anteil haben.

Frank Ipach, (Artikelliste)

"Ich bin ja Dr. Coop Fan seit frühster Jugend. Mit den Postern aus der POP und Bravo vom erhängten oder geköpften Alice konnte man die Alten so richtig schön schocken. Den Starschnitt habe ich immer noch, ist leider ein wenig zerfleddert. Die letzten Retroalben fand ich auch gar nicht schlecht, immerhin ist "Love It To Death" mein Lieblingsalbum. Aber bei "Along Came A Spider" bin ich doch etwas zwiegespalten. Irgendwie stimmt hier die Mischung nicht. Auf Reminiszenzen an seine Frühwerke folgt immer gleich irgend ein krudes Intermezzo, auf härtere Kaliber ein Weichspüler, insgesamt weder Fisch noch Fleisch. Ein paar Highlights gibt es sicherlich, aber da stimmt das Verhältnis weder vorne noch hinten. Immerhin ist die Story ganz witzig und sollte vielleicht besser verfilmt als vertont werden. Dexter übernehmen sie." Ralf F. aus E (47)

Ralf Frank, (Artikelliste)

So, so, eine neue Scheibe vom ehemaligen Mr. Vincent Damon Furnier, besser bekannt unter dem Namen, den er nun auch privat mit sich herum trägt: Alice Cooper. "Along Came A Spider" ist - mal wieder - ein Konzeptalbum (Da wird sich unser Kay besonders freuen ), womit der gerne als Schock-Rocker apostrophierte gefühlte Großvater von Marilyn Manson sicherlich an seine große Zeiten mit "School's Out" oder "Welcome To My Nightmare" anknüpfen will.

Beim neusten Streich geht es nicht um die letzten Abenteuer von Spiderman, sondern um einen Serienkiller, der seine Opfer in Seide hüllt, sich aber in eines seiner potentiellen Opfer verliebt. Nun ja, nicht gerade Literaturnobelpreis-verdächtig, aber ein klassischer Alice-Cooper-Stoff. Und ebenso ist auch die Musik: stark in den Siebzigern angelehnt, wenn auch mit modernen Produktionsmitteln aufgepeppt. Es gibt riffigen, relativ traditionellen Hardrock (Vengeance Is Mine), aber auch die eine oder andere Ballade (Salvation).

Das Problem für mich bei dieser relativ einfach und eingängig gehaltenen Musik ist, dass zu wenig zündende Songideen dabei sind. Vengeance Is Mine hat vielleicht das Zeug zu einem mittelprächtigen Hit, an der einen oder anderen Stelle wippt der Fuß kurz mit, aber das war es auch schon. Im Ansatz schockig, aber in der Ausführung doch recht bieder - das passt andererseits zu dem Pfarrersohn, der ja letztlich doch nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass alles nur Unterhaltung ist.
Fazit: Mein Ding ist das nicht, aber die Fans, vor allem des alten Alice Cooper, werden es wohl mögen. Für mich hat das zum Schaudern zu wenig Tiefgang und als Partyscheibe fehlen die Knallersongs. Und um wirklich geschockt zu werden, schaut man sich lieber die heutige Politikergeneration an.

Ralf Stierlen, (Artikelliste)

Es ist hier nicht meine Aufgabe, den Lebenslauf von Alice Cooper aufzukochen, aber ich möchte doch kurz daran erinnern, das der Mann schon beizeiten so viele Klassiker auf der Habenseite hatte, dass er sich bis ans Ende seines Lebens einen Spaß machen und Polka-Alben oder Hörbücher rausbringen könnte. Dazu kam der "Man behind the mask" noch mehrmals aus der Gruft zurück und hat bis in die 90er Jahre immer wieder, zumindest mit tollen Songs, geglänzt. Lost In America klingelt mir immer noch ganz gegenwärtig in den Ohren. Mir war das Programm dann aber umfangreich genug und die letzten Jahre hab ich mich - zugegeben - da nicht mehr so mit beschäftigt.

Nachdem "Along Came A Spider" mit Verzögerung nun doch erscheint, muss man aber mal reinlauschen. Jeder Song soll ja eine Art "Brief an die Polizei" sein, verfasst von dem Serienkiller "Spider".
Es ist einfach, dieses Album nicht zu mögen: Kurz mal durchgezappt und ab dafür. Die zusätzlichen Nasen machen das Kraut nicht fett: Slash dudelt in gewohnter Manier kreuz und quer durch Vengeance Is Mine, welches ansonsten recht heavy kracht und bei mir, im Hinterkopf, Frankensteinfütterungsgedanken hervorruft. Und wo ist eigentlich Ozzy Osbournes Mundharmonika, die in (In Touch With) Your Feminine Side erschallen soll? Aha, wohl eher in Wake The Dead. Deswegen klingt das auch so sehr nach Industrial-Ozzy.
Interessant, dass STONES Backgroundstammsänger Bernard Fowler auch auf diesem Album die Backing Vocals liefert. Wär mir nicht aufgefallen.
Mit gefällt das Album mit jedem Mal Hören besser. Die Gitarrensounds und -riffs sind doch überwiegend sehr rockig und schmissig. Auch wenn manche Songs, wie Catch Me If You Can zu stupide dahinbrazzeln. Wrapped In Silk rockt gar mit einem AC/DC-mäßigen Riff los und bleibt auch beim Dampfhammerrock.
Die Augenbrauen heben sich deutlich, wenn die Akustische mit Killed By Love zurück in die 70er entführt. Ist das wirklich Alice, der da singt? Heutzutage aufgenommen? Eine absolut radiotaugliche Ballade, die genauso gut zwischen Bowie und MOTT THE HOOPLE passen würde. Falls da noch Platz ist.
Und es bleibt im Stil jener Zeit. Hätte man im Refrain von I'm Hungry auch "I'm 18" singen können? Sicherlich.

Die nächste Überraschung ist Salvation, welches als Piano-Ballade startet - wieder der Gesang längst vergangener Tage (!) - und zum Pop-Hit mutiert. Der Schluss-Song verfällt dann wieder in einen etwas überfrachteten Bombast-Rock.
Insgesamt überwiegen für mich die positiven Seiten des Albums, welches allerdings wohl nahezu jeden Hörer zwiespältig zurücklassen muss.

Epi Schmidt, (Artikelliste)

Alice Cooper kreuzt nicht mehr oft meinen Weg - ich kann's bequem an drei Fingern abzählen, wie oft er dabei jährlich den Weg in meinen gierigen Player findet. Mein Kontakt beschränkt sich also, um Ross und Reiter zu nennen, auf Coopers epochale Scheibe "From The Inside", einem Konzeptalbum über seinen Aufenthalt in einer Suchtklinik. Allerdings reicht bereits die Namensnennung aus, um Pennäler-Gefühle wiederentdecken zu lassen. Das Wort "cool" war damals (1972/73) noch nicht entdeckt worden, als ich seinerzeit pickelig und hochpubertierend School's Out zur Luftgitarre gröhlen sollte.
Was in der Pubertät noch funktionierte, will sich heute beim besten Willen nicht mehr einstellen. In einer Zeit, in der ich für wüsteste Horrorfilme nur noch ein herzhaftes Gähnen übrig habe, will mich das Horror-Konzept des Dr. h.c. Cooper (Jawoll, der Mann hat die Ehrendoktorwürde) nicht mehr erreichen. Da betet der Laienprediger sonntäglich in seiner Baptistengemeinde, um dann auf der Bühne zu Mr. Evil zu werden. Natürlich: das eine ist privat - das andere Show und Broterwerb, aber je älter ich werde, umso weniger Wert lege ich auf Showeffekte. Ich will heute ehrliche, einfache, handgemachte Musik hören, alles andere beginnt mich zunehmend zu langweilen.

"Along Came A Spider" langweilt mich hochgradig. Nicht nur, dass das "Konzept" dieses Konzept-Albums völlig ausgelutscht ist. Nein, sogar die einzelnen Songs sind so sexy, wie eingeschlafene Diakonissen. Zwar gut produziert, aber ohne Esprit, ohne zündende Idee. Von Spannung will ich gar nicht erst anfangen. Routiniertes Songwriting bringt durchweg gut hörbares Zeug, aber -sind wir ehrlich- wie oft haben wir Songs wie Wrapped In Silk oder Salvation bereits von Alice Cooper gehört. So ist das Beste an dieser Scheibe der Prologue und der Closing Dialogue. Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin durchaus ein wertkonservativer Mensch und Alben wie "Along Came A Spider" sind mir allemal lieber als der Mist, mit dem man per Radio, MTV oder VIVA eingelullt wird. Wenn mir aber zwei-, dreimal im Jahr der Sinn nach Mr. Cooper steht, werde ich auch zukünftig lieber bei "From The Inside" bleiben.

Zur Wertung: Ich gebe "Along Came A Spider" ein müdes "Nicht schlecht!", wohl wissend das dieses Attribut eigentlich die Höchststrafe bedeutet. Oder um's in Punkten auszudrücken: 4 von 10 - vor allem hinsichtlich der grossen Verdienste, die sich der Laienprediger um den Glam-Rock erworben hat.

Steve Braun, (Artikelliste)

Für mich war ALICE COOPER immer die männliche SUZIE QUATRO. Möchtegern- Rockgeselle mit äußerst magerer Stimme, aber einem Heavy Outfit vom Reißbrett.
Das ganze Brimborium um seine Person war mehr peinlich und echte Rockfans rümpfen bei soviel künstlich aufgemotzter Rocker-Präsenz gern die Nase. Auch vor DSDS konnten völlig talentfreie Gesellen ihren kommerziellen Weg machen.

Daran ändert auch sein aktuelles Werk nichts. Künstlich aufgerauter Pseudo-Glam-Heavy-Rock. Dazu das gewohnt lästige Gekrächze eines absolut unbegnadeten Sängers.
Der Opener I know you where Live hat olympisches Format. Will heißen: Durch und durch amateurhaft. Von einer Komposition keine Spur. Der Rest des olympischen Meisterwerkes, vor allem Feminine Side und Im Hungry), macht ab und an ein klein wenig Spaß. Aber vom Stuhl bzw. aus dem Ohrensessel haut mich das wahrlich auch nicht.

Unfairerweise dudelt bei mit zur Zeit die aktuelle KING'S X Scheibe. Und zwischen Alice und den Königen liegen künstlerische Universen.

Joachim Domrath, (Artikelliste)

Mit Grausen erinnere ich mich zurück an meine ersten Begegnungen mit der Musik von ALICE COOPER. Es waren meine letzten Jahre auf der Schule, es war Anfang der 90er, es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Denn bei jeder Fete dröhnte wahlweise "Hey Stupid" bzw. "Poison" aus der Stereoanlage. Schlimm. Vor allem schlimm, weil die Poserfraktion in der Stufe bei diesen Songs immer so richtig abging. Wähnten sie sich doch gerade dabei, zu Heavy Metal Musik Head zu bangen. Tzzz. Lutscher!

Nee, ALICE COOPER ging gar nicht, aus Prinzip schon nicht. Gut aber, dass ich Jahre später die alten Scheiben aus den 70er für mich entdecken durfte. Denn das war der ALICE, wie er mir zu gefallen wusste. Eine rotzige Garagenband mit leichtem Hang zum Größenwahn. Herrlich. Ich persönlich halte "Love It To Death" immer noch für seine beste Platte.

"Along Came A Spider" ist das neueste Machwerk des Altmeisters. Und was da aus den Boxen quillt macht mir mächtig Spaß. ALICE COOPER hat eine tolle, voll funktionierende Mischung gefunden: ACAS ist ein Konzeptalbum zwar, aber kein Rockhorrortheater, hat eine Rotz-Attitüde und doch mit einem gewissen Anspruch. Das allerbeste aber, es wächst von Mal zu Mal. Und irgendwann ist man süchtig davon. Wie heißt es am Ende der Platte so treffend: "You trap, you kill, you eat! That´s what a good spider does!" Also, checkt "Along Came The Spider" an, aber seid um Gottes Willen gewarnt..

Thorsten Philipp, (Artikelliste)

 

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