Alexi Murdoch Time Without Consequence, Zero Summer Records, 2009 |
Alexi Murdoch | Vocals, Guitar, Organ, Bass, Piano, Harmonium, Keyboards | |||
Marvin Etzioni | Mandolin | |||
Jim Keltner, Ramy Antoun, Al Sqro | Drums | |||
Deron Johnson | Fender Rhodes Piano | |||
Greg Leisz | Guitar, Pedal Steel | |||
Brett Simons | Bass, Double Bass | |||
Jay Bellerose | Percussion, Drums | |||
Joel Shearer | Guitar, Backing Vocals | |||
Zac Rae | Keyboards, Vibes | |||
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01. All My Days | 07. Love You More | |||
02. Breathe | 08. Blue Mind | |||
03. Home | 09. Shine | |||
04. Song For You | 10. 12 | |||
05. Dream About Flying | 11. Orange Sky | |||
06. Wait | ||||
Um euch die Vita des 1973 in London geborenen Singer-Songwriter Alexi Murdoch ein wenig näherzubringen, zitiere ich ausnahmsweise aus dem beigefügten Presseinfo, denn dort wird alles Wichtige auf den Punkt gebracht:
Alexi Murdoch ist ein Singer/Songwriter, der in den letzten paar Jahren seine Zeit damit zugebracht hat, still und leise u.a. durch die Platzierung seiner Lieder in diversen Kinofilmen (Garden State, Gone Baby Gone) und TV-Serien (O.C. California, Dr. House) weltweit ein Publikum für seine Musik zu gewinnen.
Nachdem sich seine selbstveröffentlichte Debüt-EP mit dem Namen "Four Songs" zum Underground Hit entwickelte, der sich über 50.000 Mal verkaufte, veröffentlichte Murdoch in Nordamerika das von den Kritikern gefeierte Debüt-Album "Time Without Consequence" auf seinem eigenem Label Zero Summer Records. Inmitten einer Flut positiver Medienreaktionen, ernannte der amerikanische Rolling Stone Murdoch zu einem der "10 Künstler des Jahres, die man im Auge behalten sollte", während Interview seine „Fähigkeit, ein Quell tiefster Gefühle zu vermitteln,“ lobte und Alternative Press dem Album 5 von 5 Punkten verlieh. Ähnlich gefeiert wurde Murdoch von Entertainment Weekly, Paste und vielen anderen.
"Time Without Consequence" wird nun in Europa zeitgleich mit dem Kinostart des neuen Sam Mendes Films "Away We Go" veröffentlicht, in dem sechs Stücke des Albums und drei weitere Songs von Alexi Murdoch zu hören sein werden.
Letztlich bringen es die Kollegen von Alternative Press auf den richtigen musikalischen Nenner: "“Warmer, zeitloser Folk-Rock im Stile von Nick Drake”. Selten hat jemand in den letzten Jahren so stark an Nick Drake erinnert wie Mr.Murdoch. Seine Art zu komponieren, zu singen und Gitarre zu spielen scheint so stark im Geiste Drakes verwurzelt, dass hier wohl auch das Problem dieses im Grunde feinen Albums liegt. Murdoch lässt sich für meinen Geschmack ein wenig zu drastisch von Drakes Musik beeinflussen. Wo Tausende anderer jüngerer Künstler sich ebenfalls von den Großen der Vergangenheit inspirieren lassen, verfügt Murdoch sicher über das Talent seinem Idol detailliert nachzueifern, doch offenbart schließlich doch zu geringe Eigenständigkeit in Punkto Gesang und Gitarrenstil. Selbst die kleinen Intermezzi des Streicherquartetts erinnern so immens an die alten Nick Drake Platten, dass man von bloßer Inspiration schon nicht mehr sprechen kann. Das geht schon in die gefährliche Nähe eines Rip-Off. Wenn Murdoch einige wenige andersartige Elemente beimischt, sprich noisige oder atmospärisch verklärte Soundwolken driftet die Stimmung in Richtung RADIOHEAD. Oder auch auch COLDPLAY z.B., sänge auf Love you more ein gewisser Chris Martin, hätten wir es vermeintlich mit einem Outtake des COLDPLAY Debutalbums zu tun.
Das alles klingt nicht schlecht, eigentlich sogar ziemlich gut, angenehm und heimelig und birgt eine Menge melancholischer Reizpunkte, aber, sorry, nach strengsten Bewertungskriterien kann ich Murdochs Ansatz nicht gutheißen.