Alex Beyrodt

Weekend Warrior

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.04.2022
Jahr: 2022
Stil: Instrumental Rock
Spiellänge: 59:05
Produzent: Alex Beyrodt

Links:

Alex Beyrodt @ facebook


Plattenfirma: A1 Records

Promotion: Brooke-Lynn Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Primal Fear

Rock Meets Classic

Sinner

Voodoo Circle

Ritchie Blackmore

Deep Purple

Rainbow

Michael Schenker

MSG

Scorpions

Jimi Hendrix

Joe Satriani

Steve Vai

Ronnie James Dio

Lee Ritenour

The Beatles

Marty Friedman

Jason Becker

Titel
01. Weekend Warrior
02. Fly Away
03. Thru The Eyes Of A Rainbow
04. Road To Salem
05. Night Time
06. Boulder Boy
 
07. Have A Little Faith
08. Picture In An Empty Room
09. Julie
10. Gypsy Rose
11. While My Guitar Gently Wheeps
Musiker Instrument
Alex Beyrodt alle Instrumente

In seiner Karriere hat Alex Beyrodt selten genug Grund, sich über mangelnde Beschäftigung zu beschweren. Denn der Gitarrist aus dem Saarland ist sowohl mit PRIMAL FEAR als auch seiner Band VOODOO CIRCLE sowie dem eigentlich jährlich stattfindenden Projekt ROCK MEETS CLASSIC immer gut ausgebucht. Da aber die Corona-Pandemie die Tournee-Aktivitäten bekanntlich zum Erliegen gebracht hat, blieb eben Zeit für neue Ideen und Projekte und eines davon liegt nun vor: ein waschechtes Solo-Album, dem Beyrodt den Titel “Weekend Warrior“ verpasst hat.

Darauf zu finden sind elf Stücke, von denen zehn aus der Feder von Beyrodt stammen. Und es zeigt sich, dass er nicht nur ein exzellenter Gitarrist sondern ein wirklich umfassender Instrumentalist ist, denn er hat alle Instrumente auf der Scheibe im Alleingang eingespielt. Das nötigt dem Hörer schon einmal eine gehörige Portion Respekt ab, zumal dann, wenn solche Leistungen dabei herauskommen. Denn gerade was die Basis der jeweiligen Lieder betrifft, würden sich zahlreiche Bands die Finger nach den Riffs und Kompositionen als solchen lecken. Und klar ist sicherlich auch, hätte sich Beyrodt hier für jeden der Songs einen passenden Sänger gesucht, dann würden wir hier wohl von einem der besten Hard Rock-Alben des Jahres sprechen. So bleibt die Faszination wohl einzig und alleine den Fans des Instrumental Rock vorbehalten, was irgendwie (zumindest marketingtechnisch) auch mehr als nur ein bisschen schade ist.

Aber der Fan der großartigen Gitarren-Arbeit kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Denn Beyrodt beweist zum einen, was für ein vielseitiger Gitarrist er ist und zudem, was er für ein Gespür für starke Melodien und Soli hat. Hier werden nicht nur wild Skalen „geschrubbt“. Es geht nicht nur darum, irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde auf dem Fretboard aufzustellen. Hier hat jede Note Hand und Fuß. Insofern ist Beyrodt ganz klar eher von den klassischen Gitarristen wie Ritchie Blackmore (DEEP PURPLE, RAINBOW), Michael Schenker (MSG, SCORPIONS) oder natürlich Jimi Hendrix beeinflusst als von den Shreddern wie Joa Satriani, Steve Vai oder den zahlreichen Mike Varney-Schülern à la Marty Friedman, Jason Becker et al. Aber auch mit denen könnte er konkurrieren, wie er hier im Titeltrack oder etwa bei Boulder Boy und Gypsy Rose eindrucksvoll beweist.

In einem Jahr, in dem auch die beiden großen Solo-Gitarristen Satriani und Vai jeweils neue Werke vorgelegt haben, da drängt sich der Vergleich natürlich geradezu auf. Und aus meiner Sicht schneidet da Beyrodt überraschend gut ab, denn seine Songs sind nicht nur Vehikel für seine exzellente Gitarren-Arbeit, sondern lassen auch mal den anderen Instrumenten ein wenig Raum, um die Komposition voranzubringen. Zudem sind die Stücke nicht nur eine Hülle für die individuellen Soli-Leistungen, sondern es sind wirklich klassische Songs, die allesamt auch mit Gesang hervorragend funktioniert hätten. Zum Beispiel Thru The Eyes Of A Rainbow, bei dem man wirklich von der Stimmung und Melodieführung beständig an die große Zeit der Band RAINBOW mit Blackmore und Ronnie James Dio denken muss.

Wie breit seine musikalische Sozialisation aber ist, beweist Beyrodt bei den jazzartigen Voicings in Have A Little Faith, die auch von einem Lee Ritenour stammen könnten. Eine wunderbare Auflockerung zwischen den zahlreichen klassischen Hard Rock-Sachen. Geiches gilt für das etwas funkig unterlegte Julie, das Beyrodt seiner gleichnamigen Tochter gewidmet hat. Wie nicht anders zu erwarten eine sehr gefühlvolle und wirklich schöne Nummer, auf die die junge Dame auch noch in vielen Jahren zu Recht stolz sein darf. Ebenso viel Stolz dürfte dann Bayrodt bei der abschließenden Version des BEATLES-Klassikers While My Guitar Gently Weeps empfinden, die er zu einer ganz intensiven und emotionalen musikalischen Reise macht.

Auf “Weekend Warrior“ beweist Beyrodt wirklich, was für ein unfassbar guter Gitarrist er ist (also nur all denen, die das ob seines umfassenden Lebenswerks bisher noch bezweifelt hätten oder nicht wüssten). Das Album deckt alle spieltechnischen Facetten ab, von gefühlvollen bis zu unfassbar schnellen Passagen und dem einen oder anderen Gitarren-Trick. Aber die wahre Stärke des Abums liegt meines Erachtens nach darin, dass Beyrodt zuallererst einmal richtig gute Songs geschrieben hat, über die er dann mit seinen Soli eine musikalische Geschichte legt. Insofern ist “Weekend Warrior“ meine Instrumental Rock-Scheibe des bisherigen Jahres.

 

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