Alejandro Escovedo

Burn Something Beautiful

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.01.2017
Jahr: 2016
Stil: Roots Rock

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Alejandro Escovedo Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Alejandro Escovedo
Burn Something Beautiful, Fantasy/Concord Music Group, 2016
Alejandro EscovedoGuitars, Lead Vocals
Peter BuckGuitars
Kurt BlochLead Guitars
Scott McCaugheyBass, Keyboards, Guitar, Backing Vocals
John MoenDrums, Percussion, Vibraphone, Backing Vocals
Kelly HoganVocals
Corin TuckerVocals (on Luna de Miel and Shave the Cat)
Steve BerlinBaritone Saxophone
Produziert von: Scott McCaughey and Peter Buck Länge: 48 Min 25 Sek Medium: CD
01. Horizontal08. Beauty Of Your Smile
02. Heartbeat Smile09. I Don't Want To Play Guitar Anymore
03. Sunday Morning Feeling10. Beauty And The Buzz
04. Suit Of Lights11. Luna De Miel
05. Redemption Blues12. Farewell to The Good Times
06. Shave The Cat13. Thought I'd Let You Know
07. Johnny Volume

Dieses Album hat’s gebraucht, oder?! Irgendwie muss doch jetzt mal diese Wintertristesse hinweg gefegt werden! Sonne schön und gut, aber die Kälte steckt einem in den Knochen, dass man sich schon kaum noch bewegen kann. Deswegen kommt so ein erfahrener San Antonio-Recke wie Alejandro Escovedo genau richtig. Der heizt uns ordentlich und macht einem nicht nur ums Herz warm.
Escovedo ist bekanntlich seit Mitte der 1970er Jahre “im Geschäft“ und war unter anderem an der Gründung der Kult-Band RANK AND FILE beteiligt, wenngleich er sie nach einem Album schon wieder verließ und eigener Wege zog.
Seit Anfang der 90er veröffentlicht er eigene Alben und hält damit ein beeindruckend hohes Qualitätslevel. Anlass genug 2011 ein “Best Of“-Album zu veröffentlichen. Inzwischen erschien ein weiteres Studioalbum und, obwohl durch eine Hepatitis C Erkrankung geplagt und einem Hurricane gerade so entkommen, nun kommt “Burn Something Beautiful“, auf dem er allerdings sehr vital klingt. Unterstützung erhielt er unter anderem durch R.E.M.s Peter Buck, der auf dem Produzentenstuhl saß und auch einige Gitarrenspuren beisteuerte. Wir wissen ja, dass Buck es durchaus versteht, auch mal heftiger in die Saiten zu langen, als wir das von seiner Stammkappelle zuletzt kannten.

Wer es gleich richtig kernig braucht, kann auch mit Shave The Cat in dieses Album einsteigen und sich einem T. REX-Boogie bester Machart mit authentischem Girlie-Chor im Hintergrund. Trotzdem erdig und mit Power gespielt. Damit ist jede Party gerettet.
Los geht’s eigentlich in der Horizontalen – auch nicht die schlechteste Position – und Horizontal geht ebenfalls gleich kernig los. Wo ist die Schnittmenge zwischen Rich Hopkins, den BOTTLE ROCKETS, und Neil Young? Ziemlich genau hier und wenn bei den lärmigen, gut gelaunten Gitarren noch die DRIVE-BY TRUCKERS noch irgendwo im Hintergrund mitschrammeln, würde man sich nicht wundern.
Heartbeat Smile, außer dass hier die musikalische Roots Rock-Vewandtschaft zu den BOTTLE ROCKETS noch mehr hervor tritt. Will sagen, dass es etwas mehr Richtung Country geht, aber ein gewisser Punk-Einfluss ist noch hör- und spürbar. Auch hier unterhaltsamer Background-Gesang der Mädels.
Das Sunday Morning Feeling kann man auch bereits Samstagnacht haben. Zumindest wenn man mit Alejandro Escovedo unterwegs ist. Da geht’s dann nicht immer so rockig zu, aber das Feeling ist da, der Sound ist da, die Atmosphäre… man fühlt sich einfach gut. Mit ein bisschen 60’s Touch und 70’s Attitude.
Suit Of Lights verstärkt den 70er Einfluss. Hier sind akustische Instrumente tonangebend, die einen mit dem Harmoniegesang umgarnen.

Der Redemption Blues ist ebenfalls akustisch angelegt, birgt auch eine große Dosis Desert Rock in sich und kommt insgesamt sehr flirrend und sphärisch. Na ja, so eine Weile in der Wüste lässt schon Manches vor den Augen und Ohren erscheinen.
Bei Johnny Volume erwartet man natürlich schon etwas an “Volume“, die sich allerdings nur langsam aufbaut. Das schleppt sich eher dahin, wird mit der Zeit aber immer heftiger und wilder. Bei Beauty Of Your Smile fühlt man sich wieder bei den mehrfach genannten BOTTLE ROCKETS, so um die Zeit von “The Brooklyn Side“ und “Brand New Year“. Rockt gut.
Die Aussage I Don’t Want To Play Guitar Anymore mag man Alejandro nicht so recht abnehmen. Zumal, wenn sich diese so wundervoll ineinander verzahnen, wie bei diesem Titel. Eher im Midtempo-Bereich, aber absolut ansteckend.
Luna De Miel läuft wieder in der härteren BOTTLE ROCKETS-Schiene. Ziemlich eingängig, aber die Gitarren sind schon ziemlich schräg und derb.
Das macht man mit Farewell To The Good Times nicht wieder wett, aber eingängiger, folkig-poppiger. Verzaubert regelrecht, wird aber zwischenzeitlich etwas “aufgeregter“. Zum Schluss braucht’s keine Percussion mehr, sondern nur noch einen fast hymnischen Gesang über die vor sich hin sägenden Gitarren um dieses Album ausklingen zu lassen. Vielleicht etwas zu “ausklingend“, für ein eigentlich raues Album aber vielleicht muss das genau so enden: Bittersüß.
Obwohl ich mit dem Namen Alejandro Escovedo schon lange vertraut bin, finde ich wohl erst jetzt den Zugang zu seiner Musik. Aber mit Sicherheit, werde ich künftig bei dem Namen die Ohren mehr spitzen und genauer hinhören. Solltet ihr auch.

Epi Schmidt, 22.01.2017

 

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