Albert Castiglia

Big Dog

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.06.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues, Blues Rock, Boogie

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Albert Castiglia
Big Dog, Ruf Records, 2016
Albert CastigliaVocals, Electric & Acoustic Guitars
Mike ZitoElectric & Acoustic Guitars, Vocals, Percussion
Scot SutherlandBass Guitar
Rob LeeDrums
Lewis StephensPiano, Wurlitzer, Organ
Johnny SansoneHarmonica on Tracks 8 & 9
Produziert von: Mike Zito Länge: 44 Min 10 Sek Medium: CD
01. Let The Big Dog Eat07. Easy Distance
02. Don't Let Them Fool Ya08. Where Did I Go Wrong
03. Get Your Ass In The Van09. Where The Devil Makes His Deals
04. Drowning At The Bottom10. What The Hell Was I Thinking
05. Let's Make Love In The Morning11. Somehow
06. What I Like About Miami

Dass man sich “den Mann merken muss“, damit hab ich mein Review zu Alberts letztem Album, ”Solid Ground”, beendet und das stimmt immer noch. Tatsächlich entwickelt sich Sänger/Gitarrist zu einer festen Größe im Blues- und Blues Rock-Geschäft.
Für sein neues Album konnte Mike Zito als Produzent sowie als zweiter Gitarrist gewonnen werden, was Insidern durchaus ein paar gehobene Augenbrauen und sich ausrichtende Ohrmuscheln bescheren dürfte. Seine Band hat er auch gleich zu diesen Aufnahmen mitgebracht.
Wer Albert Castiglia von der 2014er BLUES CARAVAN-Tour und/oder dem Vorgängeralbum kennt, weiß, dass er es nicht so mit der Leisetreterei hat und so brennt es bei Let The Big Dog Eat lichterloh, wo andere noch mit dem Zündeln beschäftigt. Aber Hallo! Da fliegen die Funken zwischen Castiglia und Zito und es geht mächtig ab.
Auf dem Level lässt man es erst einmal etwas gemächlicher köcheln, aber Don’t Let Them Fool Ya behält die Rauheit bei, was sich besonders in Alberts Gesang und den – schön nach Kanälen getrennten – Gitarren niederschlägt. Groovt prächtig und hat ein ziemliches Live-Feeling. Erinnert von der Art her etwas an die Scheiben von Muddy Waters, die Johnny Winter produziert hat.

Und wo wir beim typischen Blues sind, folgt mit Get Your Ass In The Van ein lupenreiner Slide-Boogie, der mich so dermaßen an Luthers Allison erinnert! Ab sofort darf dieser Song nie mehr in einem Konzert Albert Castiglias fehlen!
Tatsächlich ist der folgende Song im Original von besagtem Luther! Es geht eher rau zur Sache, auch bei diesem eher dem Slow Blues zuzurechnenden Stücken, namens Drowning At The Bottom so. Noch’n Vergleich? Walter Trout (auch ein Luther-Allison-Jünger) hat die meiste Zeit seiner Karriere ähnlich geklungen: Rauer Gesang, die Textpausen von wilden Gitarrenattacken unterbrochen und keine Gefangenen gemacht. Wenn man denkt, jetzt ist der Höhepunkt erreicht, dann setzte Albert noch einen drauf. Da ist echt ein “Madman“ zu Gange.
Das wundervoll swamp-groovige Let’s Make Love In The Morning hätte ich Mike Zito zugetraut, geschrieben hat es Albert Castiglia, jedoch ist Ersterer massiv hier mit Gitarre und Gesang beteiligt und die beiden Blueser liefern hier ein echtes Highlight ab.

Urheber von What I Like About Miami ist Charlie Pickett, der eher dem Rock’n’Roll im Stile der STONES zugerechnet wird und oft ein bisschen Richtung Punk Rock tendiert. Albert spielt seinen Song eher in einem Honky Tonk/Bar’n’Woogie-Groove, was der Nummer aber gut bekommt und eine weitere Lokalrunde heraufbeschwört.
Easy Distance kommt recht funky daher, während Where Did I Go Wrong den Ur-Blues fröhnt. Da kommt u. a. das Piano von Lewis Stephens im Hintergrund und Johnny Sansones Blues-Harp richtig gut.
What The Hell Was I Thinking hat den rockigen Country-Stil, wie man ihn auch bei Leuten wie Dan Baird finden kann. “Twangt” gut und macht so richtig gute Stimmung, bis mit Somehow das Tempo – jedoch nicht die Temperaturen! – runtergefahren wird. Das hat so den Stil und das Feeling von I’d Rather Go Blind und schaukelt einen so richtig schön aus diesem Album raus. Da schwelgt man noch eine ganze Zeit nach und wird bald den Finger erneut auf die Play-Taste legen, denn dieses Album macht echt Spaß.
Da bei Ruf Records unter Vertrag, darf man Hoffnung haben, Albert Castiglia bald wieder auf den Bühnen hierzulande zu sehen und ernsthafte Blues Rocker sollten das dann auch nicht verpassen!

Epi Schmidt, 11.06.2016

 

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