Alanis Morissette

Havoc And Bright Lights

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.08.2012
Jahr: 2012
Stil: Pop, Folk

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Alanis Morissette
Havoc And Bright Lights, Sony Music, 2012
Alanis MorissetteVocals
Victor Indrizzo, Matt ChamberlainDrums
David Levita, Lyle Workman, Tim Pierce, Chris Elms, Mike DaleyGuitars
Sean Hurley, Paul BushnellBass
Zac Rae, Guy Sigsworth, Jeff BabkoKeyboards
Lili HaydnViolin on Numb
Produziert von: Guy Sigsworth, Joe Chicarelli, Länge: 61 Min 54 Sek Medium: CD
01. Guardian08. Numb
02. Woman Down09. Havoc
03. 'Til You10. Win And Win
04. Celebrity11. Receive
05. Empathy12. Edge Of Evolution
06. Lens13. Will You Be My Girlfriend
07. Spiral14. Magical Child

Wenn ich in einem Booklet (es gibt da von Blue Rose ein T-Shirt, auf dem steht "I still buy records". Vielleicht sollte ich mir eines machen lassen, auf dem "I still read booklets" steht) die Worte "drum programming" lese, dann sträuben sich mir schon sämtliche Nackenhaare. Wenn ich dann den Namen Tim Pierce lese, dann gleicht mein breites Grinsen das wieder aus. Jener 6-Saiten-Künstler hat - neben der Mitarbeit an Alben zahlloser weiterer Musiker - großen Anteil an den frühen Alben und Hits von Rick Springfield. Tatsächlich spielt Pierce nur auf zwei Songs auf diesem Album, aber meine Anfangsbedenken reduzieren sich und schließlich geht es ja auch um das neue Werk von Alanis Morissette.
Die Kanadierin hatte 1995 mit "Jagged Little Pill" eines der beeindruckendsten internationalen Debüts hingelegt und das Video zum Monsterhit "Ironic" wird jedem noch in Erinnerung sein, der es auch nur einmal gesehen hat. Da konnte man sich selbst als "Old-School-Rocker" der Energie von Alanis nicht entziehen.
Bald 20 Jahre später ist die jugendliche Aggressivität naturgemäß nicht mehr so hoch, das Engagement aber immer noch hoch. Die Zusammenarbeit mit Guy Sigsworth hat sie seit "Flavors Of Entanglement" (2008) aufrechterhalten und entsprechend folgt auf den Opener und erste (Hit-) Single Guardian, welches mit seiner Dynamik und Energie noch an die 90er erinnert, schon eine deutlich "elektronischere" Synthie-Nummer wie Woman Down. Alanis-typisch wird aber nach dem ruhigen Vorspiel doch auch gepowert und ich muss zugeben, dass das sogar recht ansprechend klingt und wie die wenigen gut gemachten und vor allem gut klingenden Sounds aus den 80ern erinnert.

Würden die düsteren Riffs im Hintergrund nicht von Synthesizern sondern von Gitarren erzeugt, würde Celebrity durchaus ins Programm von Bands wie LACUNA COIL passen. Hat auch einen leichten Gothic-Touch.
Nach so schwerer Kost, ist man für die eher lockere Art von Empathy dankbar und holt, fast hörbar, wieder Luft. Der Song perlt munter dahin, getragen von einem schönen Piano und einer ins Ohr gehenden Pop-Melodie. Beim Anfang von Lens klingt ein bisschen U2 mit rein und tatsächlich entwickelt die Nummer eine hypnotische Magie, die auch die Iren öfter in ihren Songs haben. Hat den richtigen Pop-Faktor, um zu den meist gespielten Titeln aus diesem Album werden zu können.
Zu den fröhlichsten Songs hier gehört mit Sicherheit Spiral, bei dem ich mir nur etwas mehr Schmackes im Refrain gewünscht hätte. Kommt ja vielleicht in der Live-Umsetzung. So klingt es mir ein bisschen zu sehr nach Avril Lavigne.
Auch Numb hat etwas "Hypnotisches", wozu die verführerische Violine von Lili Haydn mindestens so viel beiträgt wie der blubbernde Beat.

Die bittersüße Piano-Ballade Havoc leitet eine eher melancholische Stimmung, die sich auch durch Win And Win hindurchzieht und erst in dem flirrenden Receive wieder hoffnungsvoller klingt. Eine weitere Nummer fürs Radio, die man gern auf längeren Autofahrten hören möchte. Wer weiß, wer im Rückspiegel zu sehen ist...
Über die "moderne Folk-Nummer" Will You Be My Girlfriend gelangt man schließlich zu Magical Child. Von einer wieselflink gezupften Akustikgitarre getragen und einer jazzigen Trompete verziert beendet dieser Song "Havoc And Bright Lights". Ob das Album ein ähnlicher Erfolg wie das über 30 Millionen mal verkaufte "Jagged Little Pill" wird, darf bezweifelt werden. Für Fans von Alanis und moderner Pop-Musik mit Folk-Wurzeln, aber ein Album, welches auch nach mehrfachem Hören noch kleine Offenbarungen birgt.

Epi Schmidt, 18.08.2012

 

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