Alan Parsons Eye 2 Eye - Live In Madrid, Frontiers Records, 2010 |
Alan Parsons | Acoustic Guitar, Keyboards and Vocals | |||
P. J. Olsson | Acoustic Guitar and Vocals | |||
Godfrey Townsend | Lead Guitar and Vocals | |||
Steve Murphy | Drums and Vocals | |||
Manny Focarazzo | Keyboards and Vocals | |||
John Montagna | Bass Guitar and Vocals | |||
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01. I Robot | 08. Damned If I Do | |||
02. Can't Take It With You | 09. More Lost Without You | |||
03. Don't Answer Me | 10. Don't Let It Show | |||
04. Breakdown/The Raven | 11. Prime Time | |||
05. Time | 12. Sirius/Eye In The Sky | |||
06. Psychobabble | 13. (The System Of) Dr. Tarr And Professor Feather | |||
07. I Wouldn't Want To Be like You | 14. Games People Play | |||
An einer Frage kommen wir hier einfach nicht vorbei: Macht ein Livealbum des Studio- und Soundtüftlers Alan Parsons überhaupt Sinn?
Aus Sicht des Künstlers ist die Antwort relativ einfach. Auch Alan Parsons ist gezwungen auf die sich verändernde Situation in der Musikbranche zu reagieren. In Zeiten digitaler Downloads und massiver illegaler Musikverbreitung haben normale Albumveröffentlichungen massiv an Bedeutung eingebüßt. Künstler werden praktisch dazu genötigt die unvermeidlichen Umsatzeinbußen durch verstärkte Livepräsenz zu kompensieren. Ein Studiolurch kann sich dem verschließen und untergehen, oder sein Heil in der mutigen Flucht nach vorne suchen. Mit "Eye 2 Eye - Live in Madrid" setzt Alan Parsons ein deutliches Zeichen. "He, mich kann man auch live erleben". Das Album wird dadurch quasi zum Appetitanreger für künftige Liveevents und von daher ist es nicht einmal weiter tragisch, dass die vorliegenden Aufnahmen aus dem Frühjahr 2004 stammen.
Ein Großteil der Anhänger Alan Parsons dürfte aber aus audiophilen Musikliebhabern bestehen, die den Hörgenuss über sündhaft teures Equipment in der Abgeschiedenheit der heimischen vier Wände bevorzugen. Diese Zielgruppe ist sicher besser bedient, wenn sie sich die einzelnen gewünschten Alan Parsons-Veröffentlichungen in High End Qualität zulegen.
Der Gelegenheitshörer, der einfach auf der Suche nach einer gelungenen Alan Parsons-Compilation ist, wird mit "Eye 2 Eye - Live in Madrid" nur bedingt glücklich, denn "Pyramid", eins der wichtigsten Alben fällt praktisch komplett durchs Raster, ganz abgesehen davon dass viele essentielle Songs wie Lucifer oder The Turn Of A Friendly Card ebenfalls fehlen.
Trotzdem hat das Album seinen Reiz, gerade weil es die Kompositionen Parsons in eher erdigen, bodenständigen Versionen präsentiert und Godfrey Townsend richtig feine Gitarrenlicks einstreut. Wer also Alan Parsons mal einen Zacken rockiger, aber auch bluesiger erleben möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.
Gespannt darf man sein, was die begleitend veröffentlichte DVD-Version in visueller Hinsicht zu bieten hat. Eine ansprechende Show im historischen Stadtkern von Madrid könnte äußerst reizvoll sein.