Al Atkins

Demon Deceiver

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.04.2007
Jahr: 2007

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Al Atkins Homepage



Redakteur(e):

Ralf Frank


Demon Deceiver, Diesel n Glory / Soulfood, VÖ: 25.05.2007
Al Atkins Vocals
Pete Emms Bass
Simon Lees Guitar
Mick Hales Drums
Gäste (u.a.):
Brian Tatler Guitar
Johnny Locke Vocals, Guitar
Produziert von: Al Atkins & Mark Stewart Länge: 54 Min 58 Sek Medium: CD
1. Demon Deceiver6. Victim Of Changes
2. Money Talks7. Bleeding
3. Blood, Demons And Whiskey8. God Help Me
4. Drown9. Cradle To The Grave
5. Sentenced10. Dreamer Deceiver

Der Mann müsste sich eigentlich seit nunmehr über dreißig Jahren mit wachsender Begeisterung ständig in den Hintern beißen, wenn er entsprechend gelenkig wäre. Warum ? Die Rede ist von Allan 'Al' Atkins.
Al wer ?
Ja, ganz genau, kennt kaum eine Socke ist aber der Gründer und Ur-Sänger von niemand geringerem als JUDAS PRIEST!

Klingt komisch, ist aber so. Atkins und sein alter Kumpel Bruno Stapenhill gründen JUDAS PRIEST im September 1969 in West Bromwich, Atkins Geburtsstadt, Nähe Birmingham. Mit dabei John Partridge und Ernie Chataway. Ein junger Gitarrist namens KK Downing bewirbt sich für den Posten, fällt aber durch. Der Bandname wird inspiriert durch den Bob Dylan Song The Ballad Of Frankie Lee And Judas Priest.
Ein viel versprechender Plattenvertrag fällt ins Wasser und die Band steht Ende 1970 bereits vor dem Nichts und bricht auseinander. Durch Zufall trifft Atkins KK Downing, Ian Hill und Drummer John Ellis in einem Proberaum in Wednesbury und die Chemie stimmt, JUDAS PRIEST Mark 2 ist geboren.

Man bekommt einen Deal bei Tony Iommi's I.M.A. Management, aber ein Plattenvertrag ist nicht in Sicht, obwohl das Material für "Rocka Rolla" bereits ausreichend live erprobt vorliegt. Atkins plagen finanzielle Probleme, Familie, neugeborene Tochter, Reihenhaus, alle wollen bezahlt werden und so entschließt er sich 1973 schweren Herzens PRIEST zu verlassen und einen stinknormalen Bürojob anzunehmen. Die Band steht wieder vor dem Aus, aber Downing und Hill wollen weitermachen und suchen neue Leute. Der Rest ist Geschichte. Als letzte Amtshandlung schreibt Atkins den Song Whiskey Woman, sein designierter Nachfolger Rob Halford hat einen Song namens Red Light Lady im Gepäck, aus beiden Songs wird später der Klassiker Victim Of Changes.

Bereits nach wenigen Monaten schmeißt Atkins den Bürojob hin, doch für ihn ist die JUDAS PRIEST Karriere vorbei und er kann in Zukunft nur noch neidvoll zusehen, wie sie sich entwickelt, seine eigenen Projekte (LION, A.N.D) dümpeln mehr schlecht als recht dahin, eine Zeitlang versucht er sich als Studioproduzent, ab 1989 mit diversen, wenig beachteten Soloalben.

1998 gelingt es ihm, mit "Victim Of Changes" (Neat Metal, NM027) ein wenig Kapital aus seiner PRIEST Vergangenheit zu schlagen, das Album, u.a. mit Dave Holland am Schlagzeug, enthält fast alle Songs, die er damals für PRIEST geschrieben hat und die zum Teil auf den Frühwerken enthalten sind, in neu eingespielten, aber ursprünglichen Fassungen, darunter einer Hammerversion von Caviar And Meths, für PRIEST Fans ein kleines Juwel.

Auch der aktuelle Silberling enthält, neben acht neuen Kompositionen, auch wieder zwei PRIEST Klassiker. Das unvermeidliche Victims Of Changes, diesmal aber in der Whiskey Woman Version, ohne den später beigemischten Halford Part, sowie Dreamer Deceiver, der offensichtlich auch für den Albumtitel Pate stand. Unterstützt wird Atkins durch eine Reihe alter Bekannter aus gemeinsamer NWOBHM Vergangenheit wie z.B. Brian Tatler (DIAMOND HEAD), seinen alten Kameraden von A.N.D oder Simon Lees (BUDGIE), der ihm bereits des Öfteren als Studiomusiker zur Seite stand und der mit dem selbst komponierten Instrumentalstück und Titelsong das Album eröffnet. Hier zeigt sich, dass Simon Lees sich keinesfalls vor so genannten "Virtuosen" verstecken braucht. Der Song vermischt gekonnt Variationen aus klassischer Gitarre, krachenden Riffs und virtuosen Soli, ein Einstand nach Mass. Danach zieht Atkins aber wie zu erwarten alle Register aus dem NWOBHM Nähkästchen und nicht von ungefähr erinnern hier und da Vocalparts, Riffs oder Hooks an die berühmteren Emporkömmlinge, allerdings ohne als reine Kopie zu klingen, sondern immer Zeitgeist und Geschichte als wirkungsvolles Stilmittel miteinander zu verbinden.

Wer also seine Freude an einem klassischen NWOBHM Album mit Anklängen an PRIEST, OZZY, DIAMOND HEAD, BUDGIE und Konsorten findet, ist hier bestens bedient und der PRIEST Fan im speziellen sowieso.

In diesem Sinne.

Ralf Frank, 25.04.2007

 

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