A.J Croce

Adrian James Croce

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.07.2005
Jahr: 2005

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A.J Croce Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


A.J. Croce
Adrian James Croce, Seedling Records/Eleven Thirty Records, 2005
Adrian James Croce Vocals, Guitar, Keyboards
Michael Bizar Guitars
Nick Kirgo Guitars
Davy Faragher Bass
Brian McLeod Drums
Greg Leisz Mandolin
Produziert von: A.J. Croce & Michael Vail Blum Länge: 46 Min 48 Sek Medium: CD
1. Don't Let Me Down8. Cold
2. Baby Tonight9. You're Not There
3. Call Me Dear10. Alone And Together
4. Lying On The Ground11. Hung Up
5. Too Soon 12. What You Want
6. I Believe13. Almost Angeline
7. Upside Down14. How Long

Adrian James Croce äussert sich froh darüber, den Druck der Plattenfirmen endlich los zu sein. Keine A&R Manager die einen 'Hit' einfordern, kein Agent der ihn raus auf die Strasse prügelt und kein Manager der ihn gängelt, diese oder jene Musikrichtung einzuschlagen. Selbst ist der Mann, deshalb gründete Croce gleich seine eigene Firma 'Seedling Records'.
Gut, dass Croce noch mit Promotionfirmen zusammenarbeitet, sonst wäre diese Platte womöglich gar nicht auf meinem Tisch gelandet.
Oh ja, es ist schwer, sich der allmächtigen Plattenindustrie zu entziehen und trotzdem mit geringerem Budget genügend Ohren und auch ausreichend Geldbörsen zu öffnen, um ein Überleben in jeglicher Hinsicht zu gewährleisten.

Erstaunlicherweise gelingen A.J. Croce (Sprössling des Songwriters Jim Croce) auf seinem fünften Album, das er gemeinsam mit Michael Vail Blum co-produzierte, eine stattliche Anzahl vermeintlicher Hits. Ohne Druck scheinen die Melodien dann doch besser zu fliessen. Rede ich hier von Hits, dann meine ich das im Sinne einer auf Endsechziger bis Anfang Siebziger basierenden Melodienpalette, die in der Tat recht gefällig und süss bis zartbitter umhersäuselt, ohne gleich in absolute Beliebigkeit abzugleiten, so wie es die realen Hits in den Charts unserer Tage gerne tun.
Insofern macht Croce hier alles richtig. Denn welcher integre Musiker will sich schon freiwillig zwischen Klingeltönen und Frosch-Krokodilen tummeln? A.J. Croce komponiert also feine Lieder und heimliche Hits für den entspannten Feierabend solcher Musikfreunde, die auch schon mal eine CD von CROWDED HOUSE oder Ben Folds auflegen, Randy Newman mit Short people assoziieren und solche Hörer, die die BEATLES und Brian Wilsons BEACH BOYS schon immer als unerreichbare Grösse apostrophierten, ohne die zahlreichen Nachahmer generell zu verdammen.

So stellen sich die ersten sechs Songs dieser Scheibe als wahrer Genuss dar. Betören durch schöne fliessende Melodien und geschmackvollen Intrumentaleinsatz und verweisen auf einen sympathischen Sänger A.J. Croce, der mit jugendlich anmutendem Charme stets zu gefallen weiss. So weit, so gut.
Doch im Verlaufe der zweiten Albumhälfte entlarvt Croce seinen eigenen Eklektizismus als gefährliches Dickicht, aus dem er sich nie mehr richtig zu befreien weiss. Das harmonische Geflecht scheint zu verwelken. Es wird allmählich langweilig, weil immer vorhersehbarer.
Da fehlt dem guten AJ noch der letzte Pinselstrich am Selbsportrait, obwohl er sich auf Frontcover und Booklet elegant und gekonnt lässig in Szene setzen lässt. Schade, dass er die hohe Songqualität nicht bis zum Ende durchhält.

Frank Ipach, 02.07.2005

 

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