Agnes Obél

Aventine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Agnes Obel
Aventine, Play It Again Sam, 2013
Agnes ObelVocals, Piano, Rhythms
Mika PosenViolin, Viola
Anne MüllerCello, Violin
Robert KondorossiGuitar
Gillian FleetwoodHarp
Produziert von: Agnes Obel Länge: 41 Min 22 Sek Medium: CD
01. Chord Left07. Tokka
02. Fuel To The Fire08. The Curse
03. Dorian09. Pass Them By
04. Aventine10. Words Are Dead
05. Run Cried11. Fivefold
06. The Crawling12. Smoke & Mirrors

Hochdekoriert geht die Dänin Agnes Obel mit ihrem zweiten Album an den Start. "Philharmonics", das Debut der Wahl-Berlinerin verkaufte europaweit 450.000 Einheiten, heimste Platinehren in Frankreich und Belgien, Gold in den Niederlanden, Fünffach-Platin und den 'Danish Music Award' in ihrem Heimatland ein. Möglicherweise eine schwere, musikalische Bürde und ein vermeintlicher Erfolgsdruck der nun auf der jungen Pianistin und Sängerin lastet, den sie jedoch mit ihrem neuen Werk "Aventine" relativ mühelos abzuschütteln scheint.

Frau Obel bleibt ihrem Stil, ruhige, getragene, von Melancholie durchzogene Kompositionen zu präsentieren, treu, stattet die Arrangements ihres neuen Longplayers allerdings mit einer reduzierten Schlichtheit aus, die durch die Besetzung Flügel, Cello, Violine, Harfe und Gitarre eine kammermusikalische Eindringlichkeit erfährt.

Nach den schwebenden Piano-Akkorden des instrumentalen Openers, der wie die sachte Einleitung eines Prog-Rock-Opus klingt, singt sich Obel wie eine Elfe durch ihre Lieder, weich und salbend, huscht mit behenden Fingern über ihre Tastatur und gleitet mit wehendem Seidenschleier durch die Cello- und Violinen-Landschaft, die ihre von Morgentau behangenen Kleinode wie rauschendes Laub umranken. Man möchte meinen, die liebliche Agnes führe uns durch einen verwunschenen Zauberwald, der sich sanft an eine Hügellandschaft schmiegt, hinweg über saftig-weiches Moos, entlang glitzernder Spinnweben, die geradewegs in der friedlichen Obhut einer schlummernden Traumlandschaft münden.

Agnes Obels "Aventine" erinnert mitunter an Beth Gibbons (PORTISHEAD) 2006er "Out Of Season"-Album, folgt sicherlich auch den Spuren solcher Kolleginnen wie Tori Amos, Kate Bush und Feist. Letztlich kreiert die Dame aus Dänemark einfach nur schöne Klaviermusik, ruhig und bedächtig, ein wenig in sich gekehrt und versponnen, mit einem milden Hang zur Melancholie, gerade so als wolle sie nach einem entspannenden Spaziergang die passende Begleitmusik zum wohligen, heimischen Kaminfeuer liefern. So bildet "Aventine" einen möglichen Fluchtpunkt von der Hektik eines übersprudelnden und nervigen Alltags.

Frank Ipach, 29.09.2013

 

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