Aerosmith

Gold

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.10.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aerosmith
Gold (Best Of Geffen Years), Geffen Records, 2005
Steven Tyler Lead Vocals, Harmonica, Keyboards, Mandolin
Joe Perry Guitars, Dulcimer, Background Vocals
Brad Whitford Guitars
Tom Hamilton Bass
Joey Kramer Drums, Percussion
Russ Irwin & Thom Gimbel Keyboards & Background Vocals
Produziert von: Mike Ragogna Länge: 158 Min 08 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Let The Music Do The Talking10. Young Lust
2. My Fist Your Face11. The Other Side
3. Shame On You12. What It Takes
4. Hearts Done Time13. Monkey On My Back
5. Rag Doll14. Love In An Elevator
6. Dude (Looks Like A Lady)15. Janies Got A Gun
7. Angel16. Ain't Enough
8. Hangman Jury17. Walk This Way (Run-D.M.C./Aerosmith)
9. Permanent Vacation
CD 2:
1. Eat The Rich10. Shut Up And Dance
2. Love Me Two Times11. Deuces Are Wild
3. Head First12. Walk On Water
4. Livin' On The Edge (acoustic version)13. Blind Man
5. Don't Stop14. Falling In Love (Is Hard On The Knees) (live)
6. Can't Stop Messin'15. Dream On (live)
7. Amazing (orchestral version)16. Hole In My Soul (live)
8. Cryin'17. Sweet Emotion (live)
9. Crazy

Wie diese ganzen Compilations, Zusammenstellungen, Best Of's und was-weiß-ich immer zustande kommen, wissen wahrscheinlich nicht mal die Plattenfirmen selbst. Bis auf die, bei denen das Dollarzeichen immer im Augapfel flackert.
Jedenfalls hat man bei Universal Music eine neue "Gold"-Serie ins Leben gerufen und verspricht damit "umfassende Retrospektiven". Das kann bei den (meisten) gewürdigten Künstlern auf einer Doppel-CD erst mal gar nicht funktionieren und wenn, dann sollte sich das eigentlich über deren komplette Karriere strecken. Was natürlich wieder scheitert, wenn die Künstler bei verschiedenen Labels unter Vertrag waren.
Im Falle von AEROSMITH beschränkt sich diese "Best Of" also auf die Jahre, die die Band bei Geffen Records unter Vertrag war.

Ich selbst gehöre ja zu den AEROSMITH-Späteinsteigern: Mitte der 80er sitze ich in Spanien in einer Kneipe und bekämpfe den Kater vom Vorabend mit permanenter Colazufuhr. In der Flimmerkiste in der Mitte des Ladens laufen Musikvideos, plötzlich fasziniert mich die Gitarre und die vermeintlichen Komparsen in einem Rap-Song. Wow! Der wäre doch der ultimative Rock-Sänger, denk' ich mir ahnungsloserweise.
Natürlich handelte es sich um Run-D.M.C. und Walk This Way!
Zurück in Deutschland kam natürlich schnell Licht in diese Angelegenheit und bald hatte es mich so erwischt, dass ich, wenn es um AEROSMITH ging, nur noch von "den Göttern" sprach. Spätestens nachdem ich sie das erste Mal live gesehen hatte. Was für eine Wahnsinnsband! Meine Begeisterung hielt dann bis zum Album "Get A Grip" und der absoluten Massenakzeptanz der Band. "Just Push Play" (2001) hab ich mir schon gar net mehr gekauft.

Nichtsdestotrotz: Diese Doppel-CD ist eine ganz nette Geschichte, sofern man nicht die bisherigen Alben komplett im Schrank hat. Vom 1985er Album "Done With Mirrors" sind mit dem Fetzer Let The Music Do The Talking (vorher schon auf Joe Perrys erstem Soloalbum erschienen), dem Stampfer My Fist Your Face und dem LED ZEPPELIN-mäßigen Shame On You drei Titel vertreten, die noch deutliche Bezüge zum Stil der Band in den 70er Jahren haben. Nett wäre der Titel Darkness gewesen, der ja erst auf der späteren CD-Version des Albums veröffentlicht wurde.
Danach war's dann vorbei mit lustig. Manager Tim Collins sorgte dafür, dass die Drogeneskapaden der Band langsam aber sicher beendet wurden und John Kalodner (A&R-Mann bei Geffen Records) verlangte unnachgiebig Hits. Also wurden bewährte Songschreiber wie Jim Vallance und Desmond Child (Bryan Adams, BON JOVI etc.) engagiert und die Hits purzelten. Trotzdem wusste die Band noch zu rocken und Titel wie Rag Doll und Permanent Vacation (vom gleichnamigen Album) gehen auch heute noch richtig geil ab.
Klar mussten dann "Ohhohoo"-Chöre wie in Hearts Done Time her, aber eine schmalzige Ballade wie Angel mit seinem "Jenseits von Eden"-Charme möchte nicht nur der Balladenfeind Joe Perry sich gerne aus dem Gedächtnis streichen.
Dessen "liebste" AEROSMITH-Ballade ist übrigens Seasons Of Wither vom Album "Get Your Wings" (1974).

Gleich sieben Songs vom 89er Album "Pump" unterstreichen die Güte dieser Scheibe. Vom brachialen Opener Young Lust über das fanfarengetriebene The Other Side bis zu Love In An Elevator enthält das Album nur Hämmer. Selbst die "Beatles"-Ballade What It Takes ist unwiderstehlich.
Freundlicherweise wurde hier das, nur auf der japanischen Version des Albums veröffentlichte, bluesige Ain't Enough eingefügt. Die Fans habe so etwas natürlich längst. Außerdem macht die Run-D.M.C.Fassung von Walk This Way natürlich auch heute noch Spaß. Davon hatte man sich beim Intro zu Eat The Rich entsprechend inspirieren lassen und noch einen prächtigen Kracher zustande gebracht, der sowohl das Album wie hier die zweite CD eröffnet.
Ansonsten... na ja, die Balladen Crazy, Cryin', Amazing - hier in der "Orchesterversion" - sind alle vertreten. Wer's mag.
Aber es gibt auch erfreuliches. Die AEROSMITH-Ausgabe der DOORS-Nummer Love Me Two Times etwa, oder das rockige Head First (falls jemand die "Eat The Rich"-Single damals nicht gekauft hat).
Die "Acoustic Version" von Livin' On The Edge unterscheidet sich von der elektrischen unwesentlich und war schon auf der Maxi-Single dieses Liedes enthalten. Dort ist auch das weitaus lohnendere Don't Stop zu finden, das Ähnlichkeiten zu den Kollegen von TESLA aufweist.
Can't Stop Messin' gehörte zu den besseren Songs auf "Get A Grip", was man von dem eher banalen Shut Up And Dance nicht unbedingt behaupten kann. Da kommt das recht schmissige Deuces Are Wild schon besser und war zudem bisher nur auf "The Beavis & Butt-Head Experience" und "Big Ones" erhältlich.

Zur Zeit gibt es ja eine neue Veröffentlichung des Samplers "Big Ones" als Spar-Version ohne Booklet. Toll. Ich weiß nicht was so ein Schwachsinn soll. Anyway, die beiden dort zuerst herausgebrachten Songs, Walk On Water und Blind Man, finden sich hier auch und man kann sich das Teil endgültig sparen.
Schließlich gibt's noch vier Titel vom 1998er Live-Album "A Little South Of Sanity" und dadurch auch zwei alte Klassiker wie Sweet Emotion und Dream On und beide gar nicht mal schlecht gespielt.
Im Booklet wird die Geschichte der Band beleuchtet, natürlich mit Hauptaugenmerk auf die Zeit bei Geffen Records und diese Liner Notes stammen auch aus dem Jahr 2001. Da hätte man schon etwas aktualisieren können, zumal ja mit "Honkin' On Bobo" inzwischen wieder ein Album erschien.
Wie üblich also nichts für den Die-Hard-Fan, aber vielleicht gibt es ja noch Spät-Späteinsteiger.
Wer sich eingehender mit AEROSMITH beschäftigen will, dem empfehle ich die Autobiographie "Walk This Way" von Stephen Davis, neben dem, selbstverständlich, ausgiebigen Hören der Alben aus den 70er Jahren. Mitte jener 70er Jahre waren AEROSMITH DIE Hardrockband Amerikas. Da konnten bestenfalls noch KISS dagegen anstinken. Insofern ist es ganz interessant, dass es von denen ebenfalls eine "Gold"-Doppel-CD gibt.
In dieser Reihe sind in der Sparte "Rock" noch Alben von ASIA und STEPPENWOLF erschienen. Außerdem, u.a., in der Sparte "Pop" Neil Diamond, Tom Jones und THE MAMAS AND THE PAPAS, sowie in der Sparte "Soul" Marvin Gaye und Donna Summer.

Epi Schmidt, 20.10.2005

 

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