AC/DC

AC/DC - Die Bandgeschichte

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Buch-Review

Reviewdatum: 31.05.2014
Jahr: 2014
Stil: Hard Rock
Verlag: Edel

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


AC/DC
AC/DC - Die Bandgeschichte, Edel, 2014
von: Mick Wall
ISBN: 978-3-8419-0259-7
Umfang: 528 Seiten
Preis: 24,95 € zzgl. Versandkosten

Mick Wall ist so ziemlich der bekannteste Rockmusikjournalist, den die britische Insel hervorgebracht hat. Für praktisch jedes relevante Magazin hat er bereits geschrieben, kennt Gott und die Welt und die Welt kennt ihn, spätestens seit ihn Axl Rose auf dem GUNS ‘N ROSES-Album “Use Your Illusion II”, im Song Get In The Ring, namentlich erwähnt.
Nun, es ist kein großes Problem sich bei bei Axl unbeliebt zu machen. Wie beliebt Mick Wall bei der restlichen Musikerschaft ist, ist schwer zu beurteilen, aber immerhin hat es zu einigen Büchern und Biografien über Bands und Musiker wie IRON MAIDEN, Ozzy Osbourne u. a. gereicht, die auch sehr gut ankamen, bzw. sogar authorisiert sind. An Fundament fehlt's da also nicht.
Nun hat sich Mick Wall also der Geschichte von AC/DC angenommen und einen beachtlichen Wälzer von über 500 Seiten verfasst. Dass das Erscheinen ausgerechnet mit den wenig erfreulichen Nachrichten über Malcolm Youngs Gesundheitszustand zusammenfällt, kann man weder Verlag noch Autor anlasten. Shit happens.

Was sich Mick Wall für eine Arbeit mit diesem Buch gemacht hat, kann man nachempfinden, wenn einem eine geballte Masse an Fakten, Daten und Ereignissen präsentiert wird, die man in diesem Umfang unter dem Logo von AC/DC bisher kaum kannte. Mick hat wirklich so ziemlich jeden interviewt oder aufgespürt, der jemals was mit der Band zu tun hatte. Ob Schulkameraden, Mitglieder aus vorherigen Bands, einstige Bandmitglieder von AC/DC, Tourmanager, Roadies, Anwälte, Angestellte, Labelinhaber und, und, und….
An Arbeitseifer und Einsatz hat’s also nicht gefehlt. Gefehlt hat es lediglich – und das ist wohl das große Manko dieses und jeden Buches über die Band – daran, dass von Seiten des “inneren Zirkels“ keinerlei Mitarbeit an dieser Bandgeschichte stattgefunden hat.
Die Familie Young scheint ein dermaßen abgeschottetes Imperium aufgebaut zu haben, aus dem grundsätzlich nichts nach außen getragen wird und das in seiner “Schweigepflicht“ fast schon der Mafia ähnelt. Weder George – der die Karriere seiner beiden jüngeren Brüder maßgeblich leitete und mitbestimmte - , noch Angus oder gar Malcolm sind zu irgendeiner Mitarbeit zu bewegen gewesen. Ja, oft genug scheinen einstige Mitarbeiter oder Geschäftspartner selbst heute noch so eingeschüchtert, dass sie mit Internas sehr zurückhaltend sind.
Insoweit natürlich schade. Ein bisschen zu oft beschwert sich Wall im Text dann auch über die fehlende Kooperation.
Ich finde es auch etwas schade, dass der Zeit mit Brian Johnson vergleichsweise wenig Platz eingeräumt wird, wo Johnson doch längst der Sänger ist, der die meiste Zeit der Frontmann von AC/DC war.

Trotz all dieser Mankos bekommt man ein unterhaltsames Buch, welches die Geschichte der Band sehr genau darstellt. Manches hat man vielleicht geahnt, aber wie sehr Malcolm der – mehr oder weniger – Alleinherrscher hinter den Kulissen war und womöglich noch ist, konnte sich vielleicht mancher Fan nicht vorstellen. Dass selbst so ein absolutes Aushängeschild wie Bon Scott mehr wie ein Angestellter behandelt wurde und sogar vor dem Rauswurf stand wohl ebenso wenig.
Da gehen also wohl ein paar Sympathien flöten, die aber für den im Grunde genommen immer ein Hippie gewesen und gebliebenen Bon dafür steigen dürften.
Überraschen könnte es auch manchen Leser, dass die Band – und hier eben vor allem wieder die Youngs – die Karriere von AC/DC zwar verbissen und schier rücksichtslos vorantrieben, aber es gerade in ihrer Wahlheimat Australien bei weitem kein “Start-Ziel-Sieg“ der Band war, sondern das Scheitern selbst nach den ersten Alben öfters mal kurz bevorstand.
Da wird’s also stellenweise auch etwas spannend, wüsste man nicht den Ausgang bereits.
Den Ausgang des Lebens von Bon Scott weiß man auch längst und der Aufklärung seines doch leicht mysteriösen Todes kommt man hier vielleicht etwas näher, aber einige Unklarheiten bleiben wohl in aller Ewigkeit bestehen.
Wie gesagt, ist die Post-Bon-Scott-Phase etwas unterrepräsentiert, dafür gibt’s aus den Zeiten mit und vor ihm umso mehr Infos und so wird kein Fan der Band diesen Wälzer missen wollen. Wie lautet doch das Zitat von Angus Young auf der Buchrückseite: “Wir wissen, wer wir sind, Wir sind Rock’n’Roll“? Wenn es denn so ist, dann:
“Let there be rock“

Epi Schmidt, 29.05.2014

 

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