Selling insincerity, Aesperus Music/Just For Kicks, 2007 | ||||
Joshua Theriot | Lead vocals, Lead guitars | |||
Kenneth Wilson | Bass, Backing vocals | |||
Brett Guillory | Keyboards | |||
John Patrick | Drums | |||
Randy LeBoeuf | Guitars | |||
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01. Mazurka | 07. Monochrome | |||
02. Close | 08. Windows | |||
03. Waiting room | 09. Cerulean blue | |||
04. Love sounds | 10. Sleeping | |||
05. Sellout | 11. Mother may I? | |||
06. Dead peoples review | ||||
Sich von namhaften Bands inspirieren zu lassen ist das Eine, aber deren Klasse auch nur annähernd zu erreichen steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. ABIGAIL'S GHOST aus New Orleans klingen jedoch nicht nur ein wenig wie EVERON oder ENCHANT, sondern müssen sich auch qualitativ nicht vor den unverkennbaren Vorbildern verstecken.
Mit "Selling insincerity" präsentiert das Quintett nach zwei EPs ihr offizielles Debüt-Album, das allerdings sieben bereits veröffentlichte Stücke enthält. Dabei bescheren ABIGAIL'S GHOST der potenziellen Zielgruppe der Neo Prog-Süchtigen einen schwer vorhersehbaren Wechsel von atmosphärischen Klangmalereien mit traumhafter Melodieführung und energischen Riffattacken.
Mit immer wieder aufflackernden David Gilmour- beziehungsweise PINK FLOYD-Anklängen, über Einflüsse, die den ersten MARILLION-Veröffentlichungen mit Steve Hogarth entstammen könnten und Alternative- und Modern Rock-Einschüben vollziehen ABIGAIL'S GHOST den Brückenschlag von den Siebzigern bis zur aktuellen Gegenwart.
In Verbindung mit dem anspruchsvollen, aber nicht überambitionierten Songwriting entsteht dadurch ein fesselndes Album das durchaus Chancen hat zumindest zu einem Geheimtipp zu avancieren. Seit dem RIVERSIDE-Debüt ist "Selling insincerity" nach meinem Dafürhalten die überzeugendste Newcomer-Veröffentlichung in diesem Genre. Vielleicht gelingt ja auch ABIGAIL'S GHOST ein ähnlich kometenhafter Aufstieg in der Publikumsgunst.