ABBA

Waterloo - Deluxe Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 20.04.2014
Jahr: 2014
Stil: Pop
Spiellänge: 59:16
Produzent: Benny Andersson & Björn Ulvaeus

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


ABBA
Waterloo - Deluxe Edition, Polar Music, 2014 (1974)
 
Agnetha Fältskog Vocals
Benny Andersson Vocals, Piano, Moog, Mellotron
Björn Ulvaeus Vocals, Acoustic Guitar
Anni-Frid "Frida" Lyngstad Vocals
Additional Musicians:  
Janne Schaffer Guitars
Ola Brunkert Drums
Rutger Gunnarsson Bass
Per Sahlberg Bass on Dance (While The Music Still Goes On)
John "Rabbit" Bundrick Keyboards on Dance (While The Music Still Goes On)
Christer Eklund Tenor Sax on Waterloo
Malando Gassama Congas on Sitting In The Palmtree
     
Disc 1 - CD:  
01. Waterloo 11. Suzy-Hang-Around
02. Sitting In The Palmtree Bonus Tracks:
03. King Kong Song 12. Ring Ring (US Remix 1974)
04. Hasta Mañana 13. Waterloo (Swedish Version)
05. My Mama Said 14. Honey, Honey (Swedish Version)
06. Dance (While The Music Still Goes On) 15. Waterloo (German Version)
07. Honey, Honey 16. Hasta Mañana (Spanish Version)
08. Watch Out 17. Waterloo (French Version)
09. What About Livingstone 18. Ring Ring (1974 Remix, Single Version)
10. Gonna Sing You My Lovesong 19. Waterloo (Alternate Mix)
Disc 2 - DVD:  
01. Waterloo (Eurovision Song Contest Performance) 08. Honey, Honey (Disco, ZDF)
02. Waterloo (Melodifestivalen Performance 1, SVT) 09. Waterloo (Top Of The Pops Performance 2, BBC)
03. Waterloo (Melodifestivalen Performance 2, SVT) 10. Honey, Honey (Spotlight, ORF)
04. Waterloo (Eurovision Song Contest Preview Performance, SVT) 11. Waterloo (German Version (Musik aus Studio B, NDR)
05. Waterloo (Eurovision Song Contest, Performance 2, BBC) 12. Honey, Honey (Ein Kessel Buntes, Fernsehen der DDR)
06. Interview with Frida and Stig after the Eurovision Victory 13. Waterloo (Top Of The Pops Performance 3, BBC)
07. Waterloo (Top Of The Pops Performance 1, BBC) 14. International Sleeve Gallery

Am 6. April waren es genau 40 Jahre her, seit die schwedische Band ABBA den Eurovision Song Contest 1974 gewonnen hat. Grund genug das mit einer “Deluxe Editon“ zu feiern. Und das natürlich mit dem Album, das genauso wie der Siegertitel heißt: “Waterloo“!
Wohl kaum ein Musikhörer der westlichen – wenn nicht eines Großteils der ganzen – Welt, dem nicht sofort der bekannte Refrain im Ohr klingelt und mancher wird mit Waterloo die Band ABBA mehr verbinden als mit Napoleons finaler Schlacht oder gar mit dem belgischen Dorf.
Noch im Jahr zuvor mit Ring Ring gescheitert, waren Agnetha, Ana-Frid, Benny und Björn 1974 bestens vorbereitet um in Brighton den Titel zu holen. Mag sein, dass der englische Boden einem Titel wie Waterloo ein bisschen in die Hände gespielt hat, aber welch hervorragenden Song die Band hier am Start hatte, wird auch heute noch deutlich, sobald die ersten Takte der Nummer erklingen. Da stimmt einfach alles: Der Sound, die Stimmen, die Instrumente, der Ablauf – perfekt. ABBA stießen mit Song und Album endgültig die Tür für alle nachfolgenden schwedischen Pop- und Rockmusiker auf. Trotzdem sollte es ganz lange dauern – und zeigt natürlich auch die Dominanz von ABBA – bis mit ROXETTE eine vergleichbare Band aus dem skandinavischen Land kam.

Trotzdem fingen auch ABBA klein an und trotz aller Qualitäten, zeigt das Originalalbum, dass hier noch eine Band am Suchen nach ihrem Stil war, viel ausprobierte, und auch nicht alles Gold war, was aufgenommen wurde.
Bei Sitting In The Palmtree versuchte man sich an einem karibisch angehauchten Reggae-Stil. Nett, aber kaum mehr als ein netter Pop-Song. King Kong Song zeigt einen Ausflug in den Glam Rock-Randbereich mit erhöhtem E-Gitarren-Anteil. Lässt sich gut dazu tanzen und hat auch ordentlich Schwung. Der Übertritt in den Bubble-Gum/Rock’n’Roll-Sektor kostet allerdings Street-Credibility.
Hasta Mañana klingt aus heutiger Sicht etwas zu seicht, aber entpuppte sich doch zum Dauerbrenner im Repertoire der Band und erschien später auch auf dem “Spanischen Album“ (1980). Lässt sich gut zu schwelgen und den letzten Spanienurlaub Revue passieren lassen.
Eine richtig gute Dance-Nummer ist auf jeden Fall das funkige My Mama Said. Falls das bisher übersehen wurde, sollte man da mal wieder reinhören. Ich finde es immer sehr interessant und spannend, wie man damals noch “von Hand“ solche Songs und Grooves schuf, die – in meinen Ohren – auch noch viel besser klingen, als die später per Knopfdruck abgerufenen Klänge.
Ähnlichkeiten zu manchen Songs aus der gleichen Ära gibt es immer wieder, auch wenn ich jetzt nicht sagen kann, woran mich Dance (While The Music Still Goes On) erinnert. Hier gibt’s im Übrigen einen Stargast: John “Rabbit“ Bundrick (der sonst u. a. für THE WHO in die Tasten haute) schaute im Studio vorbei und spielte Keyboards auf diesem Song.

Folge-Hit zu Waterloo war Honey, Honey, das zwar nicht dessen Klasse hat, aber die harmonisierenden Stimmen und das lockere Good-Time-Feeling nehmen den Hörer doch mit auf einen beschwingten Ausflug.
Mit einer fett-fetzigen E-Gitarre eingespielt, hätte es Watch Out auch ins Programm von SWEET schaffen können. Kommt aber auch hier nicht übel und macht mir richtig Spaß. Würden manche wohl nicht als ABBA-Song identifizieren. Gonna Sing You My Love Song stünde wohl manchem Westcoast-Act auch nicht schlecht zu Gesichte, wozu auch Suzy-Hang-Around mit seiner Turn, Turn, Turn-Adaption passt.
Zum Original-Album wurden hier noch acht Bonus-Tracks gefügt, wie der US-Mix von Ring Ring mit zusätzlicher E-Gitarre und Saxofon. Kommt gut. Außerdem die Schwedisch gesungenen Versionen von Waterloo (kling echt stellenweise richtig witzig!) und Honey, Honey. Witzig kann man über die deutsche Version von Waterloo kaum urteilen. Wer diesen Text wohl verbrochen hat? Na ja, die damalige Zeit entschuldigt wohl Einiges. Die angesprochene spanische Version von Hasta Mañana ist ebenso enthalten, wie die französische Variante von Waterloo. Ja, auch in Napoleons Heimatland war man von den Schweden begeistert. Dazu gibt’s noch zwei Alternative-Versionen von Ring Ring und Waterloo.

Die zweite Disc ist eine DVD, die einige Fernsehmitschnitte der damaligen Zeit vereint. Klar, das findet man sicher auch auf den einschlägigen Videokanälen im Internet, aber oft in fragwürdiger Qualität und nach zähem Suchen.
Neben ABBAs Siegerperformance beim Song Contest finden sich hier Aufnahmen von der Vorausscheidung in Schweden, gleich drei BBC-Auftritte – alle aus diesem Jahr, so ging es da ab! – und einige TV-Auftritte. Die deutsche “Disco“ ist ebenso vertreten, wie das österreichische ORF und selbst das “Fernsehen der DDR“ mit dem Auftritt der Vier bei “Ein Kessel Buntes“. Allein die Outfits sind das Ansehen wert. Etwa Björns “Strampelanzug“ beim DDR-Auftritt, sowie die Mikrofone, die man Agnetha und Ana-Frid da in die Hand gab. Die ähneln mehr Rasierapparaten, als einem Mikrofon. Vielleicht waren es ja auch welche…
Sehenswert auch Agnethas “Herz-Anzug“ bei einem der BBC-Auftritte und selbstverständlich Björns "Stern-Gitarre". Da erinner ich mich noch gut dran!
Der einzige Auftritt mit dem deutschen Text von Waterloo (brrr…) bei “Musik aus dem Studio B“ im NDR ist ebenso zu finden, wie eine Galerie der Plattencover aus den verschiedenen Ländern und ein Interview mit Ana-Frid und Manager Stig Andersson, mit teils recht deutlichen Fragen.
Die DVD läuft rund 45 Minuten und das Bild ist – logisch – im damaligen 4:3 Format. Der Sound absolut in Ordnung.
Dazu gibt’s noch ein fettes Booklet, alles in ein schmuckes Doppel-Digi-Pack mit Plastikschuber verpackt. Pop-Herz, was willst du mehr?

Epi Schmidt, 18.04.2014

 

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