Titel |
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01. The Distance Between |
02. The Way |
03. Never Let You Go |
04. Glorious |
05. The Eyes |
06. Fallen |
07. Only The Pretty Ones |
08. Enemies & Lovers |
09. Here‘s To Us |
10. Scars |
Musiker | Instrument |
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Tim „Ripper“ Owens | Gesang |
Keri Kelli | Gitarre & Gesang |
Rudy Sarzo | Bass & Gesang |
James Kottak | Schlagzeug & Gesang |
Gastmusiker: | |
Juska Salminen | Keyboards |
Tommy Henriksen | Programming |
Nun, dass ist hier mal wieder eine veritable All-Star-Band, die unter dem Namen A NEW REVENGE hier ihr Debüt-Album mit dem Titel “Enemies & Lovers“ vorlegt. Am Mikrofon steht Tim „Ripper“ Owens, der schon bei JUDAS PRIEST, ICED EARTH und Yngwie Malmsteen seine beeindruckende Fähigkeiten präsentierte. Schlagzeuger James Kottak dürfte den meisten Lesern von seiner Zeit bei den SCORPIONS her bekannt sein, aber auch bei KINGDOM COME sorgte er auf den ersten beiden Alben für den richtigen Groove. Rudy Sarzo hat sowieso schon mit fast jedem im Bereich Heavy Metal zusammengespielt, dabei dürften die Highlights seiner Karriere wohl die Zeiten bei Ozzy Osbourne, QUIET RIOT, WHITESNAKE und DIO gewesen sein. An der Gitarre steht mit Keri Kelli wohl der vom Namen erst einmal unbekannteste Musiker des Quartetts, dessen Vita aber auch schon Jobs bei Alice Cooper, SLASH‘S SNAKEPIT, RATT, WARRANT, den L.A. GUNS und NIGHT RANGER umfasst – ziemlich beeindruckend, oder?
Nun, wenn Herren mit diesen Lebensläufen zusammenfinden, dann kann man davon ausgehen, dass hier hochwertig produzierter Hard Rock mit einer spürbaren Metal-Schlagseite auf dem Erstling geboten wird – und ganz genau so ist es denn auch. Die Band präsentiert hier zehn knackige Rock-Nummern, die an den richtigen Ecken geschliffen genug daher kommen, um eine breite Masse an Rock-Fans anzusprechen aber zugleich auch genügend Härtegrad und Biss haben, um auch einige Metal-Fans zu begeistern. Und natürlich wissen die Jungs genau, wie man einen Song komponiert und aufbaut. Das ganze Album durchzieht aber ein Stück weit eine gewisse 80er-Jahre-Metal-Nostalgie, die den Hörer an den Sunset Strip in Los Angeles und damalige Gruppen (auch wenn die natürlich nicht immer aus LA kamen) denken lassen.
Eine Ausnahme ist dabei Only The Pretty Ones, das ganz eindeutig vom Schock-Rock eines Alice Cooper beeinflusst ist und zudem noch das absolute Highlight des Albums ist. Denn die Nummer hat – gerade im Vergleich zu den anderen, doch manchmal recht simpel konstruierten Songs – einfach das gewisse Etwas, das den Hörer sofort aufmerksam werden lässt. Die anderen Stücke sind gut, aber dieses Lied ist besonders. Da können sonst nur der direkt darauf folgende Titeltrack und auch das abschließende Scars mithalten, die jeweils diese Atmosphäre aufgreifen und weitertransportieren.
Insgesamt betrachtet ist “Enemies & Lovers“ ein gelungenes Debüt dieser Supergroup. Dabei würde ich mir in der Zukunft von A NEW REVENGE wünschen, dass sie insbesondere die Richtung von Only The Pretty Ones, Scars und dem Titeltrack weiterverfolgen und nicht weiter so sehr auf die ganz guten aber etwas vorhersehbaren Nummern wie etwa The Way setzen. Denn dann hat die Band etwas besonderes, etwas ganz eigenes zu bieten. Das Potenzial für Größeres ist bei dieser Band definitiv vorhanden, das sie hier aber noch nicht zu 100 Prozent abruft.