A Frames Black Forest, Sub Pop Records, 2005 |
Lars Finberg | Drums | |||
Erin Sullivan | Guitar, Vocals | |||
Min Yee | Bass, Vocals | |||
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1. Black Forest I | 8. Quantum Mechanic | |||
2. Experiment | 9. Memoranda | |||
3. Galena | 10. U-Boot | |||
4. Death Train | 11. My Teacher | |||
5. Flies | 12. Age Of Progress | |||
6. Eva Braun | 13. Negative | |||
7. Black Forest II | 14. Black Forest III | |||
Die A FRAMES aus Seattle liefern mit "Black Forest" einen ganz schön kantigen, harten Brocken ab. Rauer, ungefilterter Postrock, Trash Blues und Blechbüchsenbeat sind die Stichworte, um das ganze ungefähr beschreiben zu wollen.
In vierzehn Miniaturen werden lustvoll überkommene Strukturen zerschnitten oder zersägt, um sie dann wieder zusammenzusetzen. Als Anhaltspunkte können vielleicht SONIC YOUTH, die BUTTHOLE SURFERS und JON SPENCER'S BLUES EXPLOSION dienen.
Das ist dunkel, verstörend, faszinierend. Monotoner Singsang, scheppernde Drums und ins Mark zielende Gitarre (Eva Braun), bedrohliche Basslaute (Black Forest I), spröde verquerer Garagenrock (Galena), lustvoller Trash (Memoranda), knarziger Loungejazz (My Teacher) oder etwas wie Countrypunk (Age Of Progress) - so entgleiten die A FRAMES immer wieder wie ein nasses Stück Seife der Erwartungshaltung des Hörers.
Das ständig wiederkehrende Thema von Black Forest wird immer dichter, drängender, unheilvoller. Die Spielerei mit Deutschtümelndem bzw. Begriffen aus dem Dritten Reich muss für angloamerikanische Ohren ohnehin einen immer wieder gern genommenen morbiden Charme besitzen, der sich in die dunklen Soundlandschaften perfekt einfügt.
Über allem schwebt ein Hauch von Chaos, Zerstörung, Genie und Wahnsinn. Diese Band will die Welt einreißen, oder zumindest die Musikszene in Seattle etwas offener gestalten. Herrlich gegen den Strich gebürstet, irgendwie kalt und dennoch nicht leidenschaftslos, düster doch auch nicht ohne Witz, ist "Black Forest" ein laut zu hörendes Therapeutikum gegen fade Charts-Belanglosigkeiten.