A Frames

Black Forest

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.07.2005
Jahr: 2005

Links:

A Frames Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


A Frames
Black Forest, Sub Pop Records, 2005
Lars Finberg Drums
Erin Sullivan Guitar, Vocals
Min Yee Bass, Vocals
Produziert von: Scott Soriano & A Frames Länge: 34 Min 22 Sek Medium: CD
1. Black Forest I8. Quantum Mechanic
2. Experiment9. Memoranda
3. Galena10. U-Boot
4. Death Train11. My Teacher
5. Flies12. Age Of Progress
6. Eva Braun13. Negative
7. Black Forest II14. Black Forest III

Die A FRAMES aus Seattle liefern mit "Black Forest" einen ganz schön kantigen, harten Brocken ab. Rauer, ungefilterter Postrock, Trash Blues und Blechbüchsenbeat sind die Stichworte, um das ganze ungefähr beschreiben zu wollen.
In vierzehn Miniaturen werden lustvoll überkommene Strukturen zerschnitten oder zersägt, um sie dann wieder zusammenzusetzen. Als Anhaltspunkte können vielleicht SONIC YOUTH, die BUTTHOLE SURFERS und JON SPENCER'S BLUES EXPLOSION dienen.

Das ist dunkel, verstörend, faszinierend. Monotoner Singsang, scheppernde Drums und ins Mark zielende Gitarre (Eva Braun), bedrohliche Basslaute (Black Forest I), spröde verquerer Garagenrock (Galena), lustvoller Trash (Memoranda), knarziger Loungejazz (My Teacher) oder etwas wie Countrypunk (Age Of Progress) - so entgleiten die A FRAMES immer wieder wie ein nasses Stück Seife der Erwartungshaltung des Hörers.

Das ständig wiederkehrende Thema von Black Forest wird immer dichter, drängender, unheilvoller. Die Spielerei mit Deutschtümelndem bzw. Begriffen aus dem Dritten Reich muss für angloamerikanische Ohren ohnehin einen immer wieder gern genommenen morbiden Charme besitzen, der sich in die dunklen Soundlandschaften perfekt einfügt.
Über allem schwebt ein Hauch von Chaos, Zerstörung, Genie und Wahnsinn. Diese Band will die Welt einreißen, oder zumindest die Musikszene in Seattle etwas offener gestalten. Herrlich gegen den Strich gebürstet, irgendwie kalt und dennoch nicht leidenschaftslos, düster doch auch nicht ohne Witz, ist "Black Forest" ein laut zu hörendes Therapeutikum gegen fade Charts-Belanglosigkeiten.

Ralf Stierlen, 08.07.2005

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music