3 Dayz Whizkey Black Water, Eigenvertrieb, 2013 |
Myles Tyler | Vocals | |||
Tilo George Copperfield | Lead Guitar | |||
Brad The Snake | Rhythm Guitar | |||
Cpt. Big Tony | Bass | |||
Little Chris | Drums | |||
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01. The Gambler | 09. Blues Is King | |||
02. All Night Long | 10. Rattlesnake Brake | |||
03. Bad Luck Woman | 11. No Escape From The Night | |||
04. Rock'n'Roll | 12. Mick Jagger | |||
05. Now That You're Gone | 13. Devil Woman | |||
06. The King | 14. Love's Gone Bad | |||
07. Black Rider | 15. Got No Time (feat. Dr. Will) | |||
08. Make My Day | ||||
Das Credo der Regensburger "Rock'n'Roll Dampflokomotive" 3 DAYZ WHIZKEY verbirgt sich schlicht und einfach in einem ihrer Songtitel: "Got no time for feelin' bad". Diese akustische, stoisch vor sich hin stampfende Blues-Nummer illustriert völlig unprätentiös die unbändige Lebensfreude, die ungefilterte Spiellaune der Combo aus Bayern, die sowohl textlich als auch musikalisch gerne mal mit althergebrachten Rock-Klischees kokettiert, diese aber so überzeugend in die Runde wirft, das man dem machohaften Charme dieser fünf Typen kaum widerstehen kann.
3 DAYZ WHIZKEY, die auf ihrem letztjährigen Debutalbum "The Devil And The Deep Blue Sea" noch wahlweise als Trio bzw. als Quartett agierten, haben ihr Line-Up zum Quintett erweitert und setzen aktuell neben Mastermind Tilo George Copperfield auf einen zweiten Gitarristen und vor allen Dingen auf ihren überzeugenden neuen Sänger Myles Tyler, dem es fast gelingt ohne Makel über die Ziellinie zu spurten, um sich mit sympathischer und erstaunlich variabler Stimmakrobatik seine eigenen Backing-Vocals um die Ohren zu hauen.
"Blackwater", der zweite Streich der Regensburger lebt von der nimmermüden und quirligen Essenz des Rock'n'Roll, Boogie und Blues und würzt diese pikante Mixtur gelegentlich mit einer feinen Prise Country-Twang (Devil woman) oder einem Hauch von Pop-Musik, die sich nicht zu schade ist, auf zuckersüßes Pathos und radiokonforme Hooklines zu vertrauen (Now that you're gone).
Der Lead-Gitarrist, Komponist und Traditionalist T.G. Copperfield, dessen Puls offenbar im Takt der 70's schlägt, sorgt selbstbewusst für den Löwenanteil guter Ideen. Auf Coverversionen wird im Jahre 2013 tunlichst verzichtet.
Copperfield, der dreiste Magier, zaubert einige feiste Rocknummern aus dem Hut und jagt die zappelnden Geister solcher Combos wie GEORGIA SATELLITES, QUIREBOYS, DOGS D'AMOUR, FACES und YAYHOOS mit einem lauten Klatschen über den schweißnassen Bühnenrand. Ein Song wieBlack Rider spürt gar dem Vermächtnis der seligen FOREIGNER aus der "Double Vision"-Ära nach. Der satte Riff-Rocker Make my day vereint die Essenz solcher Truppen wie LED ZEPPELIN, MOUNTAIN und AEROSMITH zu einem unentwirrbaren Knäuel aufgestauter Ideen, die im Adrenalinrausch ertrinken. Schließlich lassen sich die Jungs sogar zu einem knurrig-knorrigen Blues-Instrumental hinreissen (Rattlesnake brake), das durchaus einem jungen Johnny Winter zur Ehre gereicht. Nicht nur hier zeigt Ober-Saitenschwinger Copperfield sein Gespür für authentische, wohltuend vintage gefärbte Gitarrenlinien, die in ihrer klaren Struktur niemals überzeichnet oder gar großkotzig klingen.
"Blackwater" schürt die Hoffnung, dass 3 DAYZ WHIZKEY ihre eingeschlagene Richtung beibehalten. Qualität und Niveau ihrer zweiten Album-Rakete zünden ein funkelndes Feuerwerk, das weit, ganz weit über die bayrische Staatsgrenze hinaus leuchtet und ihnen hoffentlich massenhaft Fans in die Arme treibt.