24 Pesos When The Ship Goes Down, Ourgate Records, 2012 |
Julian Burdock | Guitars, Vocals, Harmonica | |||
Silas Maitland | Bass | |||
Moz Gamble | Hammond B3 | |||
Mike Conolly | Drums | |||
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01. Melon Man | 07. Did Your Daddy Wrong | |||
02. Leadbelly | 08. When The Ship Goes Down | |||
03. Ain't Gonna Beg No More | 09. Everyone's Got The Blues | |||
04. Peace In The Valley | 10. Mean Hearted Woman | |||
05. Tryin' To Get Back To You | 11. I Don't Know | |||
06. Walk Away | ||||
Leute, lasst euch bitte eines sagen: 24 PESOS aus London sind meine persönliche Blues-Entdeckung des Jahres. Diese energiegeladene, englische Combo, angeführt von Mastermind Julian Burdock, veröffentlicht dieser Tage bereits ihr drittes Album. "When The Ship Goes Down" klingt jedoch keineswegs englisch, sondern durch und durch amerikanisch. Genauer gesagt präsentieren uns Sänger/Gitarrist Burdock und Bassmann Silas Maitland, sowie Drummer Mike Connolly und Tastendrücker Moz Gamble eine feurige und leidenschaftlich aufbereitete old-school Mixtur aus gereiftem Südstaaten-Blues, der irgendwo zwischen New Orleans, Texas und Muscle Shoals, Alabama, verortet werden kann und mit einem allgegenwärtig durchschimmernden Soul-Vibe brilliert, der auf der guten, alten Stax und Hi-Records Ära basiert.
Das Ganze wird noch mit einer ordentlichen Prise Funk und Boogie gewürzt, so dass ein Album mit, wirklich, ohne zu übertreiben, etlichen Killer-Songs auf den geneigten Hörer zukommt. Das gesamte Konstrukt erinnert in seiner dringlichen Lebendigkeit und seinem mitreissendem Groove an den verehrten Südstaatler JJ Grey & Mofro, dem es ja auch immer wieder erstklassig gelingt, all die oben genannten Elemente in seiner Musik zu vereinen. Insbesondere die Vocals des Hernn Burdock erinnern schwer an JJ Grey.
Die Klasse dieser Band gründet natürlich auch in der absolut beachtlichen Qualität ihrer Einzelkünstler, die es mühelos schaffen, einerseits ihre beeindruckenden solistischen Fähigkeiten ohne reißerische Momente anzubieten und andererseits mit einer eng verzahnten und schwer groovenden Teamleistung zu glänzen.
Da werden auf den funky Strecken wohlige Erinnerungen an THE METERS geweckt, Bassmann Maitland hat wohl mehr als ein Mal George Porter jr. gehört. Sly & The Family Stone geistern durch den Raum, manchmal auch SRV oder James Brown. Hie und da meint man sogar einen Hauch der Allman Brothers oder Gov't Mule durchzuhören. Die komplette groovige Melange wird genährt durch die alten Blues-Meister wie Freddie King, Howlin' Wolf oder Muddy Waters und überzeugt letztlich durch eine unverkennbare, eigene Note, die ihresgleichen sucht. Bei dieser Studioproduktion steckt so viel Dampf unterm Kessel, dass man sich jetzt schon wünscht, 24 PESOS mögen alsbald die deutschen Bühnen heimsuchen. Große Klasse. Musik gewordene Leidenschaft.