Roll With You, Q Division Records, 2008 | ||||
Eli Paperboy Reed | Vocals, Guitar, Electric Piano, Organ, Mellotron | |||
Ryan Spraker | Guitar, Backing Vocals, Percussion, Piano | |||
Mike Montgomery | Acoustic Bass | |||
Noah Rubin | Drums, Percussion, Backing Vocals | |||
Attis Clopton | Drums | |||
Ben Jaffe, Patriq Moody, Gabe Birnbaum | Saxes, Trumpet | |||
Jay B. Flatt, Emeen Zarookian | Electric Piano, Organ | |||
Seth Paris, Sean Fennessy, Daniel Hearth | Horn Section | |||
Jennie Wasserman, Mike Cummings, Matt Tahaney | Backing Vocals | |||
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01. Stake Your Claim | 07. She Walks | |||
02. Am I Wasting My Time | 08. I'm Gonna Getcha Back | |||
03. It's Easier | 09. Won't Give Up Without A Fight | |||
04. The Satisfier | 10. Fooling Myself | |||
05. Take My Love With You | 11. (Doin' The) Boom Boom | |||
06. I'll Roll With You | ||||
Eli 'Paperboy' Reed, 24-jähriger Soulshouter aus Boston, dessen aktuelles Album "Roll With You" allerorten fabelhafte Kritiken einheimst, hat sich mit Haut und Haaren der Soulmusik der Sechziger Jahre verschrieben. Reed hat sich für ein Bleichgesicht eine erstaunlich schwarze Stimme antrainiert, singt, schreit, ächzt und croont seine energiegeladenen und vor allen Dingen selbstkomponierten Songs in der Tradition der Sixties Soul Cracks wie Sam Cooke, Otis Redding, Wilson Pickett und James Brown. Sehr echt und mitreissend, meist wild und feurig, selten einmal ruhig und kontemplativ. Reed ist jetzt aber beileibe nicht das amerikanische, männliche Pendant zu Amy Winehouse, sondern der komplette Gegenentwurf, weil er viel authentischer und rootsnäher, viel aufwühlender musiziert, seine Big-Band (tolle Bläser-Section) den Sound der Sechziger bis ins kleinste Detail nachempfindet, während Amy Winehouse mittlerweile eher als Marionette strategisch denkender Manager auffällt und die Soulmusik als verkaufsfördernde Schablone missbraucht.
Paperboys durchaus hörbarer Erfahrungshorizont basiert auf Papas Plattensammlung und gewiss auch auf einem mehrjährigen Trip durch die Clublandschaft des amerikanischen Südens, wo er häufig mit gestandenen Soulmännern die Bühne teilte und das sprichwörtliche Lebensgefühl des echten Soul inhalierte.
Reeds diverse Vorbilder manifestieren sich immer wieder in den 11 Tracks seines neuen Album. Wie bereits erwähnt bedient er sich bei den ganz Großen des Genres: James Brown, Otis Redding, Sam Cooke, Wilson Pickett, Jackie Wilson, Al Green, O.V. Wright, eben all jene Künstler die einem aus der Stax-Volt, Motown, Hi Records Ära im Gedächtnis haften.
Reed kommt anscheinend gerade recht, denn echte Soulfans möchten schließlich auch nicht immer nur die alten Platten auflegen, sondern sich auf junges Blut freuen, sich frischen Wind durch die Haare wehen lassen und vor allen Dingen mal wieder ein vor Energie strotzendes Soulkonzert besuchen, dass Tanzbein schwingen und rechtschaffen schwitzen. Eli 'Paperboy' Reed schickt sich zu diesem Zwecke an, Europa und natürlich auch Deutschland im November ein paar Visiten zu gönnen. Das könnte tatsächlich ein echtes Erlebnis werden. Die Gerüchteküche brodelt, man munkelt von mitreissenden Konzerten. Hört man dieses famose Album, darf man Mr.Reed wohl einiges zutrauen. Frei nach Albumtrack 4: He's the satisfier.